Wesel. Niag und Stadtverwaltung haben den Schülerverkehr überprüft und sprechen von vereinzelten Überfüllungen. Eltern und Schulen sehen das anders.
Volle Busse sind gerade jetzt in der Coronazeit für Eltern und Schulen immer wieder Anlass zur Kritik. Was nützen die Abstandsregeln, wenn es in den Bussen eng wird? Eine Überfüllung der Busse konnte aber in Wesel bei Stichproben nicht festgestellt werden, erklärt die Schulverwaltung in einem Bericht auf Antrag von CDU, FDP und WfW, die aufgrund der Beschwerden um Prüfung gebeten hatten.
Der Bericht wurde dem Schul- und Sportausschuss jetzt präsentiert. Auch Martin Hoogen vom Verkehrsunternehmen Niag versicherte in der Sitzung: „ Busse sind keine Corona-Hotspots“.
Unterschiedliche Vorstellungen von einem überfüllten Bus
Rund 1500 Mädchen und Jungend fahren in Wesel täglich mit dem Bus zur Schule, die meisten davon nutzen den Linienverkehr. Gerade in den vergangenen Monaten wurden die Zustände immer wieder bemängelt. Die Schulverwaltung weist in ihrem Bericht jedoch darauf hin, dass die Abstandspflicht im ÖPNV nicht gilt – daher sei die Maskenpflicht sehr wichtig.
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Außerdem hätten Gespräche mit Eltern, Schulleitungen und Verkehrsunternehmen gezeigt, dass es „sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber gibt, wann ein Bus überfüllt ist“. Die Verwaltung erklärt dazu: Ein Linienbus sei dann überfüllt, wenn die zulässige Benutzerzahl inklusive Stehplätze überschritten ist.
Land gibt Mittel für zusätzliche Busse
Das Land hat den Kommunen zusätzliche Busse zur Entzerrung zugesagt. Angesichts der fehlenden Busfahrer sei es jedoch nicht möglich, auf allen Linien die Fahrten zu verstärken.
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Also wollte die Schulverwaltung herausfinden, wo eine Aufstockung Sinn macht und hat Anfang September unter www.wesel.de/schulbusverkehr ein Formular online geschaltet, über das Eltern Hinweise auf überfüllte Busse geben können. Lediglich 15 Meldungen seien innerhalb eines Monats eingegangen. Die meisten davon, nämlich vier, beziehen sich auf die Linie 96 von Hamminkeln zum Schulzentrum Nord.
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Ebenfalls genannt wurden die Linien 84 (Bislich - Lauerhaas) und SB 21 (Schermbeck – Schulzentrum Mitte).
Niag: Busse werden täglich desinfiziert
Zusätzlich hat sich die Verwaltung nach eigener Aussage an mehreren Tagen und bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen auf diesen Linien umgeschaut. Das Ergebnis: Mit Ausnahme der Streiktage Anfang Oktober sei keine Überfüllung festgestellt worden. Also sieht man keinen Handlungsbedarf.
Auch die Niag habe in den letzten zwei Wochen den Weseler Schulverkehr unter die Lupe genommen, berichtete Martin Hoogen im Ausschuss. Nur ein- bis zweimal sei dabei ein überfüllter Bus entdeckt worden. Sein Fazit: „Normalerweise funktioniert es in Wesel“. Er berichtete auch von den Bemühungen um Hygiene: Tägliche Reinigung und Desinfektion der Busse, regelmäßiger Luftaustausch durch das Öffnen der Türen. „Mehr können wir nicht tun.“
Die Verwaltung verspricht: Sollten künftig vermehrt Hinweise eingehen, könnte die Landes-Finanzierung für zusätzliche Busse in Anspruch genommen werden. Eltern erreichen das Webformular, auf dem Hinweise zu vollen Schulbussen abgegeben werden können, unter www.wesel.de/schulbusverkehr .