Kreis Wesel. Für die Gahlener „Arbeitsgruppe Wolf“ ist es nun höchste Zeit, dass die „Problemwölfin“ entnommen wird. Heftige Kritik am Nabu-Kreisvorsitzenden.

Das Gahlener Bürgerform (GBF), das neue Fotos der Wölfe veröffentlichte, kritisiert den Nabu-Kreis-Vorsitzenden Peter Malzbender scharf: „Wenn Malzbender dem neuen Landrat Ingo Brohl vorwirft, er habe keine Sachkenntnis und wisse nicht um die Bedeutung des Wolfes für das Ökosystem, dann beweist Malzbender nur einmal mehr, dass er seine angebliche Sachkenntnis von der realen Situation vor Ort anscheinend ausblendet und lieber in seinem idealistischen Mikrokosmos verbleibt.“

Der Nabu-Chef spreche aber nicht für den gesamten Naturschutzbund, so das Gahlener Bürgerforum. „2019 hat der Nabu-Bundesverband ein Positionspapier mitgetragen, wonach ein Wolf, der den erhöhten Herdenschutz von 1,20 Metern überwunden hat, entnommen werden muss“, erklärt Eckhard Vornbrock, Sprecher der Arbeitsgruppe Wolf des Bürgerforums.

„Vermenschlichung und Verniedlichung eines Raubtieres“

Die Namensgebung „Gloria von Wesel“ durch den ehemaligen Landrat Ansgar Müller habe zu einer „Glorifizierung“ sowie „Vermenschlichung und Verniedlichung eines Raubtieres“ geführt, heißt es weiter.

„Die unfassbare Erfolgsbilanz von GW954f und die erheblichen durch sie verursachten Schäden sprechen für sich. Gerade die verletzten Tiere, die nach den Übergriffen unter Schmerzen noch länger lebten und eingeschläfert werden mussten, haben besonders grausame Qualen erlitten“, ergänzt Vornbrock.

Die Beschreibung zu diesem Bild lautet: „Der Rüde wechselt die Stellung“
Die Beschreibung zu diesem Bild lautet: „Der Rüde wechselt die Stellung“ © Vornbrock | Bürgerforum Gahlen

Das mehrfache – auch vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz bestätigte – Überwinden des empfohlenen Herdenschutzes, zeige: GW954f überspringt ihn mühelos.

Appell an Ursula Heinen-Esser

Mit dem jüngsten Riss eines Ponys habe die Wölfin ein „neues Kapitel in ihrer Erfolgsbilanz“ aufgeschlagen. „Wir haben mit GW954f auf jeden Fall eine Problemwölfin.“

Es gehe nicht darum, alle Wölfe auszurotten, es gehe darum, das Unwesen von Problemwölfen zu beenden. „Jetzt muss die Ministerin ran!“, so das GBF.

Zu den neuen Bildern erklärt Eckhard Vornbrock: „Die Fotos sind aufgenommen in einem Damm Wild Gatter in dem Dammwild als auch zwei Ponys laufen. Gloria war bereits mehrmals in diesem Gatter und hat Damwild gerissen, dieses ist vom Lanuv bestätigt. Scheinbar sind beide Wölfe gestört worden und haben kurze Zeit später das Pony gerissen in Kirchhellen-Ekel.“

Aufnahmen in der Nacht

Konkret heißt zu den Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus einer Wildkamera: Diese Fotos zeigten vermutlich folgende Abläufe, in Bottrop-Kirchhellen am 25. Oktober 2020).

„In dem Gatter war die Wölfin bereits mehrfach – dies wurde auch vom Lanuv bestätigt.“

Dazu gibt es Sekunden-genaue Zeitabgeben:

23:45:07 GW954f im Gatter, der Rüde (GW1587) wartet draußen

23:45:32 Rüde wechselt die Stellung

23:48:53 Islandpony fixiert Wolf.

Fazit der Arbeitsgruppe Wolf: „Beide Wolfe sind offensichtlich gestört worden und haben Minuten später das Shetlandpony in der Nähe gemeinsam gerissen. Dem Lanuv sind die Materialien bekannt. Die Fotos sind von den Eigentümern freigegeben worden – man möchte aber nicht namentlich genannt werden.“