Wesel. Bis zum Sommer müssen die Vorbereitungen für die Unterführung an der Bahnlinie abgeschlossen sein. Bis dahin gibt es viel zu tun.

Wer auf der B8-Schleife kurz vor dem Weseler Ortseingang unterwegs ist, kann es nicht übersehen: Auf der Baustelle der Südumgehung wird sehr viel Erde bewegt. Sogar abends nach Einbruch der Dunkelheit sind die Arbeiter bei Scheinwerferlicht aktiv – das wird auch über den Winter so weitergehen, wie Christoph Angenendt, Projektleiter von Straßen NRW, erklärt. Denn der Zeitplan bis zum nächsten Etappenziel ist straff: Von Ende Juni bis Ende Juli 2021 wird die Bahnstrecke für vier Wochen stillgelegt. Bis dahin muss die Dichtwand für die Unterführung fertig und das Bauwerk selbst soweit vorbereitet sein, dass es während der Sperrpause nur noch an den richtigen Platz geschoben werden muss.

Die von langer Hand geplante Unterbrechung der Bahnlinie kann nicht verschoben werden. „Es gibt keinen Plan B“, sagt Angenendt. Bis dahin bleibt noch viel zu tun – und zum Glück hat sich die Coronakrise bisher nicht auf den Fortgang der Arbeiten ausgewirkt. Sie liegen derzeit im Zeitrahmen.

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Infektionsschutz ist zwar auch für die täglich 30 bis 50 Arbeiter auf der Baustelle ein Thema, aber an der frischen Luft leichter zu bewerkstelligen. Bis 22 Uhr am Abend können die Arbeiten dauern, an sechs Tagen die Woche, berichtet Angenendt.

Bahnline: Brücke wird an ihren Platz geschoben

Derzeit wird daran gearbeitet, rechts und links der Bahn die Dichtwand in den Boden zu lassen. Insgesamt 1,5 Kilometer lang wird die Wand sein, die 22 bis 24 Meter tief in die Erde reicht. Sie besteht aus einer 80 Zentimeter dicken Betonschicht, die in einigem Abstand um die spätere Unterführung gezogen wird. Anders als das schwere Gerät auf der Baustelle ist sie kaum sichtbar für die Autofahrer, die täglich das Areal passieren. Die Dichtwand wird die Trasse trocken halten. Dafür muss im Unterführungsbereich der Grundwasserspiegel abgesenkt werden. Ein Sickerbecken ist neben dem stillgelegten B8-Teilstück schon vorbereitet. Bald wird es sich mit Wasser füllen. Auch die Baugrube für die Unterführung wird schon vorbereitet.

Südumgehung Wesel

Südumgehung Wesel
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Südumgehung Wesel © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
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Bau der B 58n: Hoffen auf einen milden Winter

Christoph Angenendt und Tristan Berkels von der Bauüberwachung hoffen auf einen milden Winter – bei Minustemperaturen wird das Betonieren schwierig. Und darauf, dass nicht noch ein Bombenfund die Arbeiten aufhält. Bis zur Sperrpause muss auch der Trog für die Unterquerung der Bahnlinie fertig sein. Er wird auf der Baustelle hergestellt und während der Sperrpause an seinen Platz geschoben. Dafür müssen die Gleise aufgenommen und später wieder verlegt werden. Damit alles im Zeitplan klappt, wird während der Bahnsperrung rund um die Uhr gearbeitet.

Erstes Teilstück der Südumgehung ist 2024 fertig

Im Frühsommer 2021 stehen auch die ersten Arbeiten für die neue Lippebrücke direkt hinter der Rheinbrücke und die zugehörige Voraufschüttung für die Trasse an. Das wird voraussichtlich bis Frühjahr 2023 dauern, erklärt Angenendt. Im Sommer 2024 soll das erste Teilstück der B 58n zwischen der Rheinbrücke und der B 8 fertig und befahrbar sein. Die B8 wird dann wieder auf ihrer alten Trasse verlaufen, auf der jetzigen Umgehung werden dann die Zubringer sein.

Von der B8 aus in Richtung B 58 über den Fusternberg sind die Arbeiten von Herbst 2022 bis Anfang 2026 geplant. Dort entstehen ein Tunnel und ein Trogbauwerk. Wenn die insgesamt 4,5 Kilometer lange Umgehungsstraße fertig ist, werden 220 Millionen Euro verbaut worden sein – nach heutigem Stand.

Mehr Fotos unter www.nrz.de/wesel