Schermbeck. Pfarrer Xavier Muppala und Pastoralreferentin Desiree Kaiser dürfen keine Leitungsfunktion übernehmen. Nun soll eine Lösung gesucht werden.

In der Pfarrei St. Ludgerus Schermbeck, in der es seit der Verabschiedung von Klaus Honermann keinen leitenden Pfarrer mehr gibt, wird es mit der Einstellung der neuen Patstoralreferentin Desirée Kaiser ein neues Leitungsformat geben, hat das Bistum Münster entschieden.

Hintergrund ist der allgemeine Priestermangel, durch den es derzeit nicht möglich ist, einen neuen leitenden Pfarrer in St. Ludgerus einzusetzen, der vor Ort wohnt. Darüber hatten Weihbischof Rolf Lohmann und Karl Render, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Bischöflichen Generalvikariat, die Gremien bereits informiert. Pastor Xavier Muppala, der seit sieben Jahren seinen Dienst in Schermbeck tut und den Schermbeckern lieb und teuer ist, kommt für eine leitende Tätigkeit nicht in Frage, da er Weltpriester und somit nicht beim Bistum angestellt ist.

Auftrag vom Bistum: Ein neues Leitungsformat suchen

Die 29-jährige Desirée Kaiser hat von der Bistumsleitung nun die Aufgabe bekommen, die Entwicklung des zukünftigen Leitungsformates gemeinsam mit Pastor Muppala und den freiwillig Engagierten in der Pfarrei und den Gremien verantwortlich zu gestalten.

Auch interessant

Beide arbeiten eng zusammen, denn auch die Pastoralreferentin kann ja aufgrund der Tatsache, dass sie eine Frau ist, keine leitende Aufgabe in der Kirche übernehmen. „Wir müssen uns von den alten Strukturen verabschieden,“ so die Moerserin, die sich auf ihre neue Aufgabe freut und in Zukunft in der Ludgerus-Gemeinde leben möchte.

Denn sie habe den Eindruck gewonnen, die Mitglieder der Schermbecker Pfarrei wären sehr engagiert. und begeisterungsfähig. Christine Wolf, Vorsitzende des Pfarreirates, begrüßt es ausdrücklich, dass sich das Bistum entschieden hat eine junge Frau in die Gemeinde zu schicken. „Das fehlt uns hier, die Ehrenamtlichen werden immer älter“. Das Leitungsformat in der Pfarrei wird nach dem Dienstantritt von Desirée Kaiser am 16. November gemeinsam mit dem Seelsorgeteam und den Gremien erarbeitet.

Den leitenden Pfarrer wird es nicht mehr geben

Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ sollen die Menschen zum Mitgestalten ermutigt werden, damit das gewohnt aktive Leben in der Pfarrei weitergeführt werden kann. Für Kaiser ist klar, dass man sich vom liebgewonnene Pastoral verabschieden muss. „Den leitenden Pfarrer in der gewohnten Form wird es so nicht mehr geben“, sagt sie. Aufgrund der Coronapandemie wird es keine feierliche Einführung geben. Die Pastoralreferentin wird sich in den Gottesdiensten am ersten Adventwochenende vorstellen.