Schermbeck. Xavier Muppala ist in seiner indischen Heimat zum Priester geweiht worden. 20 Jahre später feierte er in Schermbeck eine ungewöhnliche Messe.
Ungewohnte Düfte und Klänge füllten am Sonntag während des Gottesdienstes die St. Ludgerus-Kirche. Pastor Xavier Muppala feierte mit einer indischen Messe nach lateinischem Ritus und indischen Symbolen sein 20-jähriges Priesterjubiläum.
Es war schon ein sehr ausgefallener und symbolträchtiger Gottesdienst unter dem Titel „Sarve Jana Sukhino Bhavanthu“ – Segen aller Geschöpfe – den die Kirchenbesucher erleben durften. Gleich zu Beginn gab es für alle einen roten Punkt als Segenszeichen und „Gott schütze dich“ auf die Stirn gedrückt.
Traditioneller Blütentanz in der Kirche St. Ludgerus
Anna Grover aus Hamburg (Bharata Natyam Tänzerin) eröffnete die Messe mit dem indischen, traditionellen Blütentanz „Pushpanjale“.
Als Vermittlerin zwischen Himmel und Erde trug die Tänzerin ein farbenprächtiges Gewand, hatte Glöckchen an ihren Gelenken und trug Schmuck, von dem jedes Stück seine symbolische Bedeutung habe, erklärte Pastor Klaus Honermann.
Seit 2013 ist Xavier Muppala in Schermbeck als Pfarrer tätig. Zum Priester geweiht wurde er 1999 in Nalgonda von Bischof Govindu Joji. Sein bescheidenes und freundliches Wesen hat Muppala im Laufe der Jahre in Schermbeck geholfen, einige Projekte für die Ärmsten in seiner Heimat und mit großer Unterstützung der Schermbecker Kirchengemeinde umzusetzen.
Dazu gehörte auch der Bau einer kleinen Kirche in seinem Geburtsort Agraharam, die allein durch Spenden errichtet werden konnte. Aktuelles Projekt ist eine neue Filteranlage in Ponugodu, einer indischen Ortschaft im Distrikt Nalgonda.
Dank für eine erfüllte Zeit
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„In diesem Jahr blicke ich auf bewegte zwanzig Jahre und eine sehr erfüllte Zeit zurück. Dafür danke ich Gott“, so Muppala. „Mit Dankbarkeit gegenüber Gott und vielen Menschen feiere ich diese Messe“.
Besondere Riten untermalten den Verlauf der Messfeier, Gegenstände wurden vor dem Altar aufgebaut. So gab es bei den Fürbitten Wasser für die Getauften, einen Globus für alle, die in Politik und Gesellschaft, in Kirche und Gemeinde Verantwortung tragen.
Der Hirtenstock stand für einen besonderen Dienst der Kirche. Brot und Wein für alle Priester, dass sie in Gesundheit und mit Freude und Zuversicht ihren Dienst an den Menschen tun können sowie Blumen für alle Kinder und Medikamente für einsame und alleingelassene Menschen.
Gottes glückbringendes Wohlwollen für das Publikum
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Besonders beeindruckend untermalte der Chor „dacapo“ die Messfeier, unter anderem mit dem, ebenfalls aus Indien stammenden Malayalamlied „Ooshaana“.
„Lieber Xavier. Wir sind froh, dass du bei uns bist. Du hast in all den Jahren dazu beigetragen, dass wir die indisch religiösen Kulturen und Traditionen, die sich durch Jahrhunderte entwickelt haben, kennenlernen durften“, sagte am Ende Pastor Klaus Honermann. Seine Worte wurden mit lautstarkem Applaus bestätigt.
Mit dem klassischen südindischen Schlusstanz „Dhanashri Thillana“, einer Komposition aus bestimmten Klangsilben und Variationen, die Gottes glückbringendes Wohlwollen für das Publikum herabrufen soll, endete der Gottesdienst.