Wesel. Nicht jeder versteht, warum das Tierheim Wesel derzeit nicht so offen ist, wie früher. Auch gut gemeinte Spenden bereiten Probleme

Mit uneinsichtigen Besuchern hat das Tierheimteam derzeit mitunter seine liebe Not: Alle Besucher sollten sich im Vorfeld auf der Webseite www.tierheim-wesel.de informieren, wie die Besuchsregelungen aktuell gestaltet sind. Die Öffnungszeiten gelten seit April nicht mehr und können bei den derzeit steigenden Infektionszahlen auch nicht angeboten werden.

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Dennoch gibt es immer wieder Besucher, die mit Unverständnis darauf reagieren, wenn sie ohne vorherige Anmeldung das Tierheim betreten wollen. „Pro Tierart darf nur eine Familie ins Tierheim, also Interessenten aus einem Haushalt für die Hunde, die Katzen oder die Kleintiere“, erklärt die Tierheimleiterin. „Alle Hygiene-Maßnahmen, die wir treffen, sollen jeden von uns schützen“, appelliert Gabi Wettläufer an die Einsicht von Interessenten und Spendern. „Wenn wir draußen Spendenboxen für Tierfutter aufstellen, dann hat das einen Grund: Es geht um den Schutz von Mitarbeitern und Besuchern. Wir können uns nicht leisten, unter Quarantäne gestellt zu werden.“

Hilfe ist willkommen – doch die Sachen sollten sauber und brauchbar sein

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Schmutzige Bettwäsche, durch Urinstein unansehnlich gewordene Kleintierkäfige, verbeulte Gartengeräte und abgewetzte Kratzbäume – das sind keine Güter, die auf Gewerbehöfen entsorgt werden, sondern als „Spenden“ vor die Tierheimtür gestellt werden.

„Bitte verstehen Sie uns nicht falsch“, sagt Tierheimleiterin Gabi Wettläufer. „Wir sind auf die Unterstützung von Tierfreunden angewiesen und freuen uns sehr über jede gut gemeinte Hilfe. Doch Gegenstände, die in einem so desolaten Zustand sind, dass sie aufwendig aufgearbeitet werden müssten, nützen uns nichts. Dafür fehlen uns die Mitarbeiter.“

Auch gespendete Decken und Hundebetten, die mit Kot und Urin versetzt sind, weil das Tier nach seinem Tod noch Körperflüssigkeiten verlor, müssen im Tierheim mühevoll gereinigt werden. „Wir können den trauernden Menschen nicht sagen, dass wir die Decken ihres geliebten Hundes nicht wollen“, schildert Gabi Wettläufer den Zwiespalt, in dem sich ihr Team oft befindet.