Kreis Wesel. Die Corona-Inzidenz in der Stadt Wesel ist im Vergleich zur Kreis-Inzidenz gering. Auch Hamminkeln, Hünxe und Schermbeck haben niedrigere Werte.
- Die Corona-Inzidenzen der einzelnen Kommunen im Kreis Wesel unterscheiden sich deutlich von der Inzidenz für den gesamten Kreis. Woran liegt das?
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Im Kreis Wesel klettert der Inzidenzwert weiter in die Höhe. Am Freitag (30. Oktober) lag er bei 71,1 gegenüber 67,6 in der Vorwoche mit 2032 Infektionen seit Beginn der Pandemie. Stand Freitag zählte der Kreis schon 2359 bestätigte Fälle. Doch anders als in den ersten Monaten der Ausbreitung lassen sich keine Hotspots mehr ausmachen, die die Zahlen in die Höhe treiben.
Die Gründe für den Anstieg liegen vielmehr in dem „diffusen Infektionsgeschehen“, wie Kreis-Sprecherin Eva Richard mitteilt. Das heißt: Die Infektionen finden über die Fläche verteilt statt und werden vorwiegend bei privaten Anlässen weitergeben.
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„Sechs Personen im Wohnzimmer“, so Richard, können da schon reichen. Hochzeiten oder Ausbrüche in fleischverarbeitenden Betrieben sind – zumindest aktuell – kein Thema mehr. Auch die Schulen und Kitas spielen trotz der immer wieder auftretenden Infektionsfälle keine große Rolle. Sie erregen jedoch mehr Aufsehen, weil bei einzelnen Infektionen oft mehrere Personen oder ganze Gruppen in Quarantäne geschickt werden müssen.
Inzidenz in Wesel liegt unter dem Durchschnitt im Kreis
Den Eindruck bestätigt die Stadt Wesel: Es habe bisher noch kein bekanntes Ereignis gegeben, das die Zahl nach oben schnellen ließ, sagt Sprecher Swen Coralic. „Wir sind froh, dass wir diese Hotspots nicht hatten.“
So liegt Wesel im Vergleich zu umliegenden größeren Kommunen noch im unteren Bereich: Am Freitag lag der Inzidenzwert bei 51,4, also weit unter dem Gesamtwert für den Kreis. Eine Woche zuvor lag er bei 43,1 mit 171 Fällen (jetzt 202). Die Stadt führt die steigenden Zahlen daher auf den allgemeinen Trend zurück. Bestimmte Herde lassen sich nicht identifizieren.
Hamminkeln weist im Gegensatz zu Wesel mit 33,5 am Freitag einen etwas niedrigeren Inzidenzwert auf. In den Tagen davor lag die Inzidenz allerdings zwischen 40 und über 60. Bürgermeister Bernd Romanski spricht auch für seine Kommune von einzelnen Fällen ohne erkennbaren Schwerpunkt, alle Ortsteile sind betroffen.
Er hat aber eine Beobachtung gemacht: Es werden häufiger Pendler, die in größeren Kommunen tätig sind, in Hamminkeln unter Quarantäne gestellt. „Die Leute haben sich in anderen Orten infiziert.“ Grundsätzlich beobachtet er in Hamminkeln eine große Disziplin bei der Einhaltung der Regeln.
Zwei Neuinfektionen in Hünxe
Hünxe kann aktuell einen Inzidenzwert von 14,7 aufweisen – in den letzten sieben Tagen gab es nur zwei Neuinfektion, die Zahl liegt bei insgesamt 51 Fällen. „Es kann aber schnell wieder in die andere Richtung gehen“, bleibt Klaus Stratenwerth von der Gemeinde vorsichtig. Gründe für die Zahlen kann er nur vermuten: „Wir haben keine große Festhalle und alle Veranstaltungen abgesagt.“ Das betrifft zum Beispiel die Honigkirmes.
Schermbeck liegt mit einem Inzidenzwert von 58,8 ebenfalls weit unter dem Gesamtwert für den Kreis Wesel. Als Ursache für die langsam, aber stetig steigende Zahl der bestätigten Fälle wird bei der Gemeinde die allgemein zunehmende Verbreitung des Virus gesehen.