Schermbeck. Talina Lorei hat ihre Liebe zu Pferden schon als Kind entdeckt. Heute präsentiert sie das Können ihrer Tiere auf Turnieren und Veranstaltungen.

Talina Lorei spricht mit ihren Pferden -- ist sozusagen der Pferdeflüsterer von Schermbeck. „Das Tier bestimmt den Rhythmus, entscheidet, was und wie es gemacht wird“, erklärt die 26-Jährige. Geduld und Ausdauer zählen. Talina Lorei ist in Schermbeck zu Hause, in der Welt unterwegs und saß auf dem Pferd, noch ehe sie laufen konnte. Sie trainiert Tiere. Pferde, Alpakas und Hunde.

Als junges Mädchen betrat Talina Lorei erstmals eine Welt, die sie faszinierte. Sie nahm in den Zuschauerrängen der berühmten Pferdeshow Apassionata Platz. Die Show war ein Erlebnis und weckte eine Erkenntnis, die ihr Leben entscheidend prägte: „Das will ich selbst machen.“ Es reichte ihr nicht, nur auf den Zuschauerbänken zu sitzen. Kaum war der Gedanke geboren, begann sie mit dem Training. Talina Lorei war sich sicher: „Was die machen, bekommen wir auch hin“. Und ihre Pferde fanden wie sie selbst schnell Freude am Training. Seither trainieren sie in jeder freien Minute.

Tiertrainerin Talina Lorei hat viele Länder bereist

Wegen ihrer Leidenschaft bereiste sie schon viele Länder. Sie war von Frankreich bis Indien unterwegs, reitet seit Kurzem auch Kavallerie und Turniere bei Mittelaltermarkt-Veranstaltern. „Mit der Rüstung bin ich gut gerüstet. Aber ich habe schon einstecken müssen“, erinnert sich die 26-Jährige an ein Turnier in Borken. Zwischendurch war sie auch bei der Hofreitschule in Bückeburg und beim CHIO Aachen.

Die Pferde haben Vertrauen zu Talina Lorei.
Die Pferde haben Vertrauen zu Talina Lorei. © Petra Bosse

2013 besuchte sie die Equitana Weltmesse. „Das ist das Größte, was man so machen kann.“ Der CHIO in Aachen zählt zu den größten Pferdesportveranstaltungen, bei denen sie einen Showact präsentieren durfte. Vor dem Auftritt fühlt Talina Lorei stets eine positive Anspannung. Ihr Pferd Akuna ist dagegen sehr nervös. „Genie und Wahnsinn in einem“, sagt Talina liebevoll und schaut ihn an.

Pferde sind vierbeinige Shootingstars

Unter anderem war 2013 ein Schauspieler aus „Herr der Ringe“ in Neuseeland mit seinem Pferd auf sie zugekommen. Die Trilogie hat sie bis heute nicht gesehen, aber an das Pferd erinnert sie sich gern zurück. Hier war sie vier Wochen lang auf der Südinsel unterwegs. Zuhause in Schermbeck steht die junge Frau fast immer auf der Koppel bei ihren Pferden. Mittlerweile sind sie echte Shootingstars: Nikolaus und Akuna Matata heißen die beiden. Akuna Matata war einst ein Katastrophenfall, schwer händelbar.

Sie trainierte damals mit Obelix, der 23 Jahre alt ist. Danach wollte Akuna Matata selbst aktiv werden. Schnell war klar: „Der braucht die Show“. Akuna kann es kaum erwarten, eine kurze Showeinlage zu präsentieren – und auch ihre Pferde Nikolaus und Obelix zaubern ein Kunststück nach dem nächsten. Auf der Bühne bilden sie und ihre Pferde ein Gespann. „Bei einer Feuershow muss man wirklich sicher sein und sich 100 Prozent auf das Pferd verlassen können“. Zuletzt war sie bei der Europameisterschaft Working Equitation. In der Dressur beschäftigt sie sich intensiv mit ihren Tieren: „Sie reagieren wie Hunde auch auf Körpersprache.“

Tiertrainerin züchtet auch Alpakas

Auch andere Tiere begeistern Talina Lorei. 2012 begann sie mit der Alpaka-Zucht. „Andere gehen wandern, ich gehe Alpakas gucken“, sagt sie und lächelt. Es war ein hoher Aufwand mit dem Import und Export der Tiere. „Es dauerte über ein halbes Jahr. Man muss dafür schon ein bisschen bescheuert sein“, lacht sie. Aber Leidenschaft ist Leidenschaft. Sie trainiert jedes ihre Tiere: Vom Hund über das Pferd bis hin zum Alpaka.