Kreis Wesel. Der Kreis Wesel befindet sich aktuell in der Corona- Gefährdungsstufe 2 – diese Regeln gelten nun in Wesel, Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe.
Am Dienstagmorgen kam die wenig überraschende Nachricht: Der Kreis Wesel hat den Grenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen überschritten. Damit ist gleich die zweite Gefährdungsstufe erreicht, das Land hatte erst am Samstag die Gefährdungsstufen eingeführt, Stufe 1 tritt bereits bei einer Inzidenz von 35 ein, Stufe 2 bei 50.
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Was geschieht nun? Es trifft die Kommunen nicht unvorbereitet, in Wesel hat sich der Krisenstab beispielsweise darauf verständigt, ein Video ins Netz zu stellen: „Darauf soll den Menschen verständlich dargestellt werden, wie die neuen Regeln nun sind“, erläutert Sprecher Swen Coralic. Die Coronaschutzverordnung legt fest, dass nun höchstens 100 Personen bei Veranstaltungen im Kreis Wesel zulässig sind. Im städtischen Bühnenhaus Wesel beispielsweise müssen die Zuschauer nunmehr auch an ihren Plätzen während der Vorstellung den Mund-Nase-Schutz tragen, bislang galt das nur auf dem Weg zum Sitzplatz.
Maskenpflicht und Security auf dem Weseler Herbst am Sonntag
Für das kommende Wochenende mit dem Weseler Herbst und dem verkaufsoffenen Sonntag wird es kompliziert. Sowohl am Berliner Tor als auch auf dem Großen Markt gilt die Maskenpflicht. „Der Bereich wird abgesperrt sein, maximal 500 Menschen dürfen sich auf der Fläche aufhalten“, erläutert Coralic, ein Sicherheitsdienst werde das kontrollieren.
Anders als beispielsweise Dinslaken, verzichte Wesel aber vorerst auf die Maskenpflicht in der City. „Wir haben eine sehr breite Fußgängerzone. Aber wir werden kontrollieren und feststellen, ob die Abstände eingehalten werden können.“ In anderen Bereichen sind die Kommunen noch uninformiert, beispielsweise beim Thema Schulen. „Wir warten auf die Erläuterungen der Landesregierung“, so Coralic. Die kommen nach einer Änderung der Coronaschutzverordnung erfahrungsgemäß nachgekleckert.
Weil Hamminkeln, wie die meisten anderen Kommunen, bereits im Vorfeld Martins- und Nikolauszüge im Gespräch mit den Veranstaltern abgesagt hat, stellt die neue Gefährdungsstufe Bürgermeister Bernd Romanski vor keine größeren Herausforderungen. Er verweist auf die Corona-Schutzverordnung und sagt „wir werden keine zusätzlichen Härten beschließen“.
Feiern nur mit herausragendem Anlass – und mit maximal zehn Leuten
In Hünxe ist nach Absprache mit dem Veranstalter eine für das Wochenende geplante Hochzeit abgesagt. „Es sind nur nach maximal zehn Personen bei Feiern mit herausragendem Anlass zugelassen“, erläutert Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth. Zwar könne das Ordnungsamt in der eigenen Wohnung nicht einschreiten, außerhalb der Wohnung – in einem Saal, einem Schützenheim oder einer Festscheune – aber schon.
In Privatwohnungen sei es dringend empfohlen, sich ebenfalls an die Vorgeben zu halten – das gilt auch für den Garten. „Für uns ist es schwierig, herauszufinden, wo gefeiert wird“, erläutert Stratenwerth. Streife werde die Gemeinde nicht fahren, aber mit der Polizei zusammen arbeiten und bei Bedarf einschreiten.
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Und: In Hünxe gilt künftig auch bei der Ratssitzung die Maskenpflicht am Sitzplatz. Für die Gastronomen und ihre Gäste ist um 23 Uhr Schluss, außerdem darf zwischen 23 und 6 Uhr kein Alkohol verkauft werden. Wie sich das auswirken wird, muss sich in Hünxe noch zeigen. Viel Gastronomie hat die Kommune ohnehin nicht mehr.
Gäste haben sich angepasst – sie kommen früher in die Restaurants
Ullrich Langhoff, Vorsitzer der Dehoga im Kreis Wesel, nimmt das vergleichsweise gelassen auf. „Wir haben festgestellt, dass die Gäste aufgrund der Pandemie relativ früh ins Restaurant kommen und auch früh wieder gehen“, sagt er. Auch die Jugendlichen, die gewöhnlich erst spät unterwegs sind, gewöhnten sich um. Allerdings: „Ob die 23-Uhr-Regelung zielführend ist, das bezweifele ich persönlich.“
Gerd Abelt von der Gemeindeverwaltung Schermbeck sieht keine Chance, die Sperrstunde zu überprüfen. Dafür sei die Personaldecke einfach zu dünn, „und wenn Sie dann über eine längere Zeit Sonderaufgaben übernehmen müssen, sind ist man irgendwann am Ende seiner Schaffenskraft angelangt.“ Thema in Schermbeck seien Sportveranstaltungen, aktuell sei die Dreifachsporthalle aber ohnehin wegen Brandschutzauflagen nicht voll nutzbar. Das soll während der Ferien behoben werden, dennoch werden die Vereine aktuell nicht veranstalten dürfen.