Hamminkeln. Die neubelebte Hamminkelner Tafel wird am 2. November zum ersten Mal ihre Tür für sozial benachteiligte Bürger in Mehrhoog öffnen.
Der Hamminkelner ist eher ein zupackender Menschenschlag. Ist irgendwo Not, versuchen die Bürger in ihren Dörfern zu helfen. Das ist jetzt auch in Mehrhoog in beeindruckender Weise geschehen. Hier öffnet an der Bahnhofstraße 23 am 2. November die Hamminkelner Tafel, und was die gut 40 Ehrenamtler dort auf die Beine gestellt haben, kann sich sehen lassen.
Im März gab es bei „Mehrhoog hilft“ die ersten Überlegungen, die Hamminkelner Tafel wieder aufleben zu lassen. Doch dann kam Corona und die praktische Umsetzung gestaltete sich zunächst einmal schwierig. Aber im September legten sie in Mehrhoog dann doch los. Hans-Jürgen Kraayvanger hatte nach einigem Suchen die Räumlichkeiten direkt neben dem GuGe-Laden aufgetrieben und so packten alle mit an, um daraus eine ausgesprochen schmucke Tafel herzurichten.
Handwerker vor Ort packten mit an
Dabei hatten die Ehrenamtler viel Unterstützung durch Handwerker vor Ort. „Ich hatte einen Malermeister angesprochen, ob er mir Tipps zum Abspachteln und Streichen der Wände geben könne“, erzählt der engagierte Mehrhooger. Daraufhin sei der Maler vorbeigekommen und habe direkt gestrichen. Auch das neue Bad für die Besucher wurde gesponsert, der neue Boden, die Türen, der barrierefreie Eintritt in die Tafel… Immer wieder fanden sich Betriebe, die die Renovierung für die Tafel unterstützten. Das gilt auch für die Regale und Kühlgeräte, die die Kösters vom jetzt geschlossenen Rewe-Markt der Tafel vermachen.
Auch Lebensmittelspender haben sie schon gewonnen: 13 insgesamt. Die Einzelhändler in Mehrhoog und darüber hinaus wollen sich für Mitmenschen engagieren, die nicht auf großem Fuß leben können. Erst kürzlich reisten einige Ehrenamtler nach Bocholt zur dortigen Tafel, um Erfahrungen auszutauschen und sich alles anzuschauen. Schließlich soll ab dem 2. November ja alles reibungslos klappen.
Schon neun Familien auf der Liste
Beim ersten Termin am Mittwoch meldeten sich schon neun Familien mit zwölf Erwachsenen und 13 Kindern, die künftig die Dienste der Tafel in Anspruch nehmen wollen. Bis zur Eröffnung werden es sicherlich mehr werden, prognostiziert Bärbel Schäfer. Die 63-jährige Mehrhoogerin wird die Tafel ehrenamtlich leiten und freut sich schon auf die neue Aufgabe, denn mit Menschen zu arbeiten ist ihr eine Herzensangelegenheit.
Geöffnet wird Tafel ab November jeden Montag und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr. Jeder Kunde darf sich einmal in der Woche mit Lebensmitteln gegen einen kleinen Obolus eindecken. Erwachsene zahlen einen Euro, Kinder 50 Cent, aber auf keinen Fall mehr als 4,50 Euro.
Eine kleine Bitte hat Hans-Jürgen Kraayvanger noch. Bisher haben sich zehn Fahrer bereit erklärt, die Lebensmittel von den Geschäften vormittags abzuholen. Da könnte gerne der eine oder die andere hinzukommen, damit es nicht zu viel Arbeit wird.
Aber wie man die Mehrhooger so kennt, wird das auch klappen. Bestimmt.