Hamminkeln. Die Gründung einer Tafel in Mehrhoog macht Fortschritte. Die Helfer haben bereits einen Eröffnungstermin ins Auge gefasst.
Erneut hat Hans-Jürgen Kraayvanger seine Mehrhooger Mitbürger eingeladen, mit ihm die Gründung einer „Tafel“ voran zu treiben. Der rüstige und umtriebige Rentner ist das Gesicht der Initiative „Mehrhoog hilft“. Den knapp 15 interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern präsentiert er an diesem Montagmorgen die Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße, die der Verein seit dem 1. August angemietet hat.
Tafel: Ladenlokal ist eine ehemalige Arztpraxis
Noch handelt es sich um eine Baustelle, aber bereits mit dem ersten Tag der Übernahme konnte Hans-Jürgen Kraayvanger mit weiteren zehn Helfern wichtige Maßnahmen einleiten, um die ehemalige Arztpraxis den Bedürfnissen der „Tafel“ anzupassen. „Hier mussten wir eine Zwischenwand entfernen“, berichtet er und verweist auf deutliche Abrissspuren an Decken und Wänden. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck
Um die Ausgabe der Lebensmittel auch unter Coronabedingungen gewährleisten zu können, muss der Innenraum entsprechend hergerichtet werden. Immer wieder sucht Hans-Jürgen Kraayvanger für die vielfältigen Aufgaben Fachleute, die ihn beraten und unterstützen. Das gilt besonders, wenn bauliche Vorschriften eingehalten werden müssen, um zum Beispiel eine Brandschutztür einzubauen. So wird auch das Gesundheitsamt eingeschaltet, um nach dem Nutzungsänderungsantrag die Lagerung der Lebensmittel ordnungsgemäß vornehmen können. Hygienevorschriften und die Notwendigkeit der Kühlung sind Voraussetzungen, über deren Wichtigkeit er sich vorher bereits bei den Tafeln in Bocholt, Rees und Kalkar informiert hat.
Finanzielle Unterstützung von Bistum Münster und Land
„Wir haben eine finanzielle Unterstützung vom Bistum Münster und vom Land NRW erhalten“, erläutert Hans-Jürgen Kraayvanger und ergänzt, dass die Räumlichkeiten noch tapeziert werden müssen und einen Laminatboden erhalten sollen. Zudem hofft er, dass er seine guten Beziehungen zum örtlichen Autohaus Herbrand nutzen kann, um aus dem Unterstützungsfonds der Hausmarke günstig einen Lieferwagen erwerben zu können. Das Projekt steht und fällt allerdings auch mit der freiwilligen Unterstützung der Mehrhooger Bürger.
Und auf die kann sich der Initiator der zukünftigen „Tafel“ verlassen. So wie auf Petra Müller-Lange, die beruflich etwas kürzer treten und sich nun ehrenamtlich engagieren will. Sie sieht darin auch für sich eine soziale Werteorientierung und will dazu beitragen, „die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln und Essen für alle zu gewährleisten.“ Wie sie hat auch Jochen Jakob die Aufgabe der „Tafel“ in Hamminkeln sehr bedauert. Die Initiative nun für Mehrhoog begrüßen sie beide sehr.
40 Freiwillige helfen bei der Tafelgründung mit
Jochen Jakob erklärt, er wolle etwas für die Allgemeinheit tun. Bereits 2015 hat er sich in der Flüchtlingshilfe engagiert. Nun hat er sich gemeldet und als Fahrer seine Unterstützung angeboten. Am 1. Oktober soll die „Mehrhooger Tafel“ ihre Pforten öffnen. Es bleibt noch viel zu tun. Auf gut 40 Helferinnen und Helfer kann Hans-Jürgen Kraayvanger zählen. Das rechtfertigt seinen Optimismus.