Schermbeck. Simon Bremer ist FDP-Vorsitzender in Schermbeck und wird am 3. November in den neuen Stadtrat einziehen. Politisch tätig ist er seit elf Jahren.
Simon Bremer ist jüngster Ratsherr, wenn sich am 3. November das neue Gremium der Gemeinde Schermbeck konstituiert. Der 28-Jährige ist seit 2016 Vorsitzender der Schermbecker FDP und zog bei der Kommunalwahl über Listenplatz eins in den Rat ein.
Schon rund elf Jahre lang ist er politisch tätig, berichtet er und erwähnt den Auslöser dieses Interesses: „In der 11. oder 12. Klasse haben wir in Religion einen Text behandelt, in dem es um Kirchenaustritte ging. Die Quintessenz dieses Textes war: Wenn man nicht irgendwo mitmacht, kann man auch nichts verändern.“ Darüber habe Simon Bremer sehr lange nachgedacht, sich danach gesagt, der Autor habe damit eigentlich vollkommen Recht. „So bin ich dann zu den Jungen Liberalen gekommen, weil die mir inhaltlich am nächsten standen mit der Einstellung, dass jeder die gleichen Chancen hat, seine Zukunft bestmöglich zu gestalten“, erklärt der Junge Liberale aus Schermbeck.
Es war länger still um die FDP
Zur Person
Simon Bremer hat eine noch junge Familie, zu der seine Freundin, sein elfjähriger Sohn und seine achtjährige Tochter gehören. Er ist Mitglied bei den Altschermbecker Kilianschützen und war früher beim SV Schermbeck sowie beim TuS Gahlen aktiv.
Nach seinem Abitur am Gymnasium Petrinum in Dorsten absolvierte er eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann, danach studierte er Marketing und Vertrieb an der FOM Dortmund und ist heute Leiter der Immobilienabteilung bei der Schülerhilfe in Gelsenkirchen.
Simon Bremer stieg schon bald in den Kreis-Vorstand der „Julis“ auf, wurde 2016 sogar deren Vorsitzender. Parallel dazu gründete er den Ortsverband Wesel-Hamminkeln-Schermbeck der Jungen Liberalen. Die Jugendorganisation der FDP habe aktuell über 100 Mitglieder, davon sechs aus Schermbeck, berichtet Bremer. In seinem Heimatort selber war es allerdings lange etwas stiller um die FDP, wie auch deren heutiger Vorsitzender und Ratsherr bestätigt: „Wir hatten ja ein Ratsmandat verloren, weil Thomas Heiske das nicht zurückgeben wollte.“ Das ärgert den Liberalen bis heute: „Schermbeck hat die FDP gewählt und nicht Thomas Heiske!“
Ohne im Rat vertreten zu sein, sei es für seine Partei erstmal schwierig gewesen inhaltliche Politik zu machen. Doch dann begann der Kommunalwahlkampf 2020 und die Liberalen wurden in Schermbeck wieder deutlich aktiver: „Wir haben geschaut, wie wir uns so aufstellen, dass wir wieder ein vernünftige inhaltliche Alternative für Schermbeck bilden.“ Die FDP habe bewusst auf junge Leute gesetzt im Wahlkampf, erläutert der 28-Jährige, der ergänzt, dass seine Partei auch die jüngste Ratsliste bei der Wahl hatte – unter anderem mit dem 18-jährigen Max Beemelmans und dem 20-jährigen Silvan Terstegen.
Für Schermbeck Gutes tun
Wenige Wochen vor der ersten Ratssitzung am 3. November merkt man dem neuen Ratsherrn die Begeisterung für seine neue Aufgabe an: „Es macht mir unheimlich Spaß, weil man auf lokaler Ebene am meisten verändern kann für seine Gemeinde. Da kenne ich mich aus, da möchte ich für Schermbeck Gutes tun“, sagt Simon Bremer und ergänzt: „Wir wollen junge Leute in die Politik bringen, damit junge Leute auch über ihre Zukunft entscheiden können.“ Einer dieser Jungpolitiker darf nun nicht nur mitreden, sondern künftig auch mitentscheiden: Mit dem 28-Jährigen sitzt nun ein liberales junges Gesicht im Schermbecker Rat.