Hamminkeln. Die Neue Rhein Zeitung hat im Vorfeld der Kommunalwahl den Hamminkelner Bürgermeisterkandidaten Fragen gestellt. Hier antwortet Bernd Romanski.
Als dritter Bürgermeisterkandidat beantwortet Amtsinhaber Bernd Romanski die Fragen der NRZ. Der Sozialdemokrat wird nicht nur von seiner Partei, sondern auch von der USD und der FPD unterstützt.
Warum kandidieren Sie in Hamminkeln? Weil wir gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern viel erreicht haben, mir die Aufgabe als Bürgermeister von Hamminkeln viel Freude gemacht hat und ich mich meiner Heimat sehr verbunden fühle.
Was gefällt Ihnen an Hamminkeln? Die Vielseitigkeit, die vielen engagierten Ehrenamtler und das gute Lebensumfeld.
Wo sehen Sie Defizite? Die Kommunalfinanzierung ist nach wie vor für ländliche Kommunen aus meiner Sicht ungerecht und daher fehlt zum Teil der finanzielle Spielraum, um mehr als das Notwendige zu tun.
Welche Projekte wollen Sie im Falle einer Wahl als erstes angehen?Aus meiner Sicht gibt es mehrere Projekte, die sehr wichtig sind und umgesetzt werden müssen. Da wäre das Wirtschaftswegekonzept, der Hochwasserschutz, Schaffung von weiteren Maßnahmen zur Konsolidierung des Haushalts im Besonderen nach den zu erwartenden Auswirkungen der Coronapandemie, Umsetzung der Investitionsvorhaben im Bereich der Bildung und Entwicklung eines nachhaltigen Konzepts für das Schloss Ringenberg. Darüber hinaus gilt es natürlich die einzelnen Ortsteile weiter voran zu bringen.
Wo sehen Sie die Stärken der Kommune? Der Zusammenhalt der Gesellschaft ist sehr gut, was man gerade im Ehrenamt sehr gut erkennen kann. Es gibt viele Menschen, die sich konstruktiv in die zukünftige Entwicklung einbringen wollen und die schon heute für ein schönes Heimatgefühl sorgen.
Ein großer Diskussionspunkt ist die geplante Bebauung am Rathaus. Welche Position vertreten Sie? Hier geht es darum Lösungen zu finden, die sowohl vom Grundstückseigentümer, den Nachbarn und der Hamminkelner Bürgerschaft getragen werden können. Allerdings gebe ich mich nicht der Illusion hin, dass es eine Lösung gibt, die allen gefällt.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der Abfallentsorgung in Hamminkeln aus? Mit dem Auslaufen der Verträge, muss über das Thema grundsätzlich gesprochen werden. Nur über die Einführung einer Gelben Tonne zu sprechen, ist aus meiner Sicht zu kurz gesprungen.
Wie wollen Sie den Handel in Hamminkeln zukünftig aufstellen? Die Rahmenbedingungen sind durch das überarbeitete Einzelhandelskonzept gegeben.
Wie wollen Sie mehr Arbeitsplätze nach Hamminkeln holen? Das wird wohl nur mit der Ansiedlung neuer Unternehmen zu schaffen sein. Hier brauchen wir gute Interessenten, Grundstücke und eine gute Infrastruktur.
Aber die Entwicklung ist gerade auch unter dem Gesichtspunkt des beschlossenen Klimanotstands sorgsam zu beachten.
Wie gedenken Sie die Bildungschancen für junge Menschen in Hamminkeln zu stärken? Dabei spielt die zukünftige Entwicklung der Gesamtschule ein ganz wesentliche Rolle. Hier gilt es die positiven Entwicklungen weiter voran zu bringen und weiter am Image zu arbeiten.
Wie sieht für Sie der Wohnungsmarkt in Hamminkeln aus? Was muss die Stadt in diesem Bereich tun? Nach meiner Auffassung wird der Bedarf an bezahlbarem, seniorengerechtem Wohnraum in den nächsten Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung steigen.
Hier ist darauf zu achten, dass bei der Entwicklung von Baulandflächen eine entsprechende Mischung zwischen Einfamilienhausbebauung und bezahlbarem Wohnraum im Sinne einer „Quartiersentwicklung“ entstehen kann.
Corona hat den städtischen Haushalt durcheinandergewirbelt. Welche Maßnahmen gedenken Sie zu ergreifen, damit Hamminkeln nicht in die Haushaltssicherung abrutscht? Die Frage kann ich aktuell nicht valide beantworten.
Zunächst müssen die finanziellen Auswirkungen klarer erkennbar sein und dann kommt es darauf an, wie das Land mit den Belastungen der Kommunen umzugehen gedenkt. Eine Aktivierung der zusätzlichen Kosten und fehlenden Einnahmen mit einem Abschreibezeitraum von 50 Jahren halte ich grundsätzlich für falsch.