Hamminkeln. Wie soll es in Hamminkeln weitergehen? Der Bürgermeisterkandidat der CDU, Andreas Lips, beantwortet Fragen der NRZ.

Nach Johannes Flaswinkel von den Grünen stellt sich nun der in Moers lebende CDU-Bürgermeisterkandidat Andreas Lips den Fragen der NRZ-Redaktion.

Warum kandidieren Sie in Hamminkeln? Ich kandidiere für das Bürgermeisteramt, weil ich zusammen im Team mit der CDU-Hamminkeln unser Programm mit und für die Menschen umsetzen möchte.

Was gefällt Ihnen an Hamminkeln? Mir gefällt insbesondere die Vielfalt, die einzelnen Ortsteile, die sowohl miteinander konkurrieren, der jeweils Beste zu sein, sich aber in den großen Fragen gemeinsam den Herausforderungen unserer Zeit stellen.

Wo sehen Sie Defizite? Wir müssen die Digitalisierung des Rathauses weiter vorantreiben, wir müssen die Wirtschaftswege dringend sanieren und dann gibt es in jedem Ortsteil einzelne, häufig kleinere Projekte, die dringend umgesetzt werden müssen. Und ich möchte das Image der Verwaltungsspitze verbessern: Mehr „Wir“, weniger „Ich“

Welche Projekte wollen Sie im Falle einer Wahl als erstes angehen? Dringendstes Thema sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auseinandersetzen müssen. Das bedeutet, wir müssen uns darum kümmern, welche Prognosen sich für den Haushalt ergeben - ob wir ggf. sogar einen Nachtragshaushalt benötigen. Damit verbunden werde ich mich darum kümmern, alles zu tun, was auf lokaler Ebene möglich ist, die lokale Wirtschaft zu unterstützen.

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Wo sehen Sie die Stärken der Kommune? Hamminkelns größte Stärke liegt in den Bürgerinnen und Bürgern, die in Wirtschaft, Vereinen und ehrenamtlichem Engagement die Stadt prägen.

Ein großer Diskussionspunkt ist die geplante Bebauung am Rathaus. Welche Position vertreten Sie? Bei der Rathausbebauung präferiere ich mit dem Hamminkelner CDU-Ortsverband eine Verbindung der vorgeschlagenen Projekte. Einerseits brauchen wir ein Ärztehaus, welches die hausärztliche Versorgung vor Ort sicherstellt. Andererseits wollen wir aber auch die weitere gewerbliche Nutzung des Platzes, so dass Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe des Ortskerns möglich bleiben. Und drittens wollen wir die Obstwiese als grünes Tor zum Dorf auf jeden Fall erhalten.

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der Abfallentsorgung in Hamminkeln aus? Wir wollen die gelbe Tonne. Da die Abschreibungen für die kreiseigene Müllverbrennungsanlage Asdonkshof auslaufen, werden die Müllgebühren gesenkt werden können. Ich bin im Wahlkampf immer wieder darauf angesprochen worden, dass Bürger das Wiegesystem abschaffen wollen. Viele empfinden das System als ungerecht und unpraktikabel. Außerdem wird Müll immer wieder außerhalb unserer Stadt entsorgt, was nicht sinnvoll sein kann.

Insoweit bin ich offen dafür, wenn im nächsten Jahr neue Verhandlungen mit den Entsorgungsunternehmen stattfinden, neue Wege zu beschreiten und das Konzept bürgerfreundlicher zu gestalten.

Wie wollen Sie den Handel in Hamminkeln zukünftig aufstellen? Die CDU_Hamminkeln fordert hierzu die Gründung einer städtische Marketinggesellschaft, die sowohl als Servicegesellschaft für die Gewerbetreibenden arbeiten soll, aber auch Themen wie Touristik, die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Verknüpfung mit den Vereinen sicherstellen soll. Wir wollen dies aber nicht von oben herab bestimmen, sondern laden alle Beteiligten ein, sich an dem Prozess einer solchen Gründung zu beteiligen.

Wir werden noch vor der Wahl zu diesem Punkt einen „workshop“ abhalten, wo wir die Ideen und Anregungen der Betroffenen zu unserem Konzept einholen wollen. Dieses Konzept soll dann so wachsen wie es dem tatsächlichen Bedarf vor Ort entspricht. Es gilt, dass die Wirtschaftstreibenden am Besten wissen, welche Leistungen für ihren Erfolg entscheidend sind.

Wie wollen Sie mehr Arbeitsplätze nach Hamminkeln holen? Durch eine gute Ansiedlungspolitik für neue Unternehmen im Rahmen der neuen Marketinggesellschaft. Voraussetzung sind auch neue Gewerbeflächen und die Ausweisung durch den RVR.

Wie gedenken Sie die Bildungschancen für junge Menschen in Hamminkeln zu stärken? Indem wir die Schulen im Dorf lassen und uns dafür einsetzen, diese bestmöglich auszustatten.

Wie sieht für Sie der Wohnungsmarkt in Hamminkeln aus? Was muss die Stadt in diesem Bereich tun? Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass weiterer Wohnraum für Familien geschaffen werden. Auch in den kleinen Dörfern wie Loikum oder Wertherbruch werden wir uns darum kümmern, dass ortsansässige Familien dabei zum Zuge kommen. Das neue Wohngebiet in Dingden trägt die Handschrift der CDU und wird zur Entlastung beitragen.

Für den Wohnungsmarkt gibt es darüber hinaus ein kluges Konzept unserer Senioren-Union „Jung kauft alt“, also die gezielte Ansiedlung junger Familien im Bestand; dieses Konzept würde ich gern angehen.

Corona hat den städtischen Haushalt durcheinandergewirbelt. Welche Maßnahmen gedenken Sie zu ergreifen, damit Hamminkeln nicht in die Haushaltssicherung abrutscht? Dafür müssen wir zunächst einmal die nächsten Steuerschätzungen abwarten. Es gilt die lokale Wirtschaft zu unterstützen, damit die Steuereinbrüche zumindest abgefedert werden. Dann werden wir nach heutiger Einschätzung an Einsparungen nicht herumkommen.

Dabei müssen wir darauf achten hier die Balance zu halten. Einsparungen im Bereich der Kinder- und Jugendförderung wollen wir mit aller Macht verhindern.