Wesel. Bürgerschützen Wesel und der Heimatverein Obrighoven/Lackhausen wurden von der Stadt ebenfalls für ihr Engagement ausgezeichnet.

Was bedeutet Heimat? Das Wort klingt eigentlich sehr altmodisch, irgendwie unpassend in einer modernen, vernetzten Welt. Im allgemeinen bezieht sich dieser Begriff auf einen Ort, in dem ein Mensch geboren wurde und sich aufhält.

Zum zweiten Mal wurde jetzt der Heimat-Preis der Stadt Wesel in einem feierlichen Akt im Ratssaal des Weseler Rathauses durch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp verliehen. „Wir hätten diese Veranstaltung lieber in einem größeren Rahmen gefeiert, aber Sie kennen ja den Grund“, sagte sie bei ihrer Begrüßung. Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Rat der Stadt Wesel einstimmig beschlossen, wieder diese Auszeichnung zu vergeben.

Verdienste für die Gesellschaft auszeichnen

Der Begriff Heimat wird als offen, weltzugewandt und europäisch interpretiert. Das bürgerliche Engagement für das Miteinander und die Traditionen werden durch den Menschen gestaltet und geprägt.

Mit einem neu geschaffenen Pokal, einer Urkunde und einem Preisgeld sollen Aktivitäten in den Bereichen Verdienste um die Heimat, Brauchtumspflege, Engagement für Kultur und Tradition gefördert werden. Die Bürgermeisterin war sehr stolz, dass insgesamt 27 Bewerbungen bei der Stadt eingereicht wurden. Dies sei ein Zeichen dafür, wie sich die Bürger der Stadt freiwillig und unentgeltlich einsetzen.

Eine Jury sichtete die Bewerbungen und empfahl dem Rat der Stadt drei mögliche Preistragende. Zur Jury gehörten die Bürgermeisterin, Wolfgang Jung vom Jüdisch-Christlichen Freundeskreis, Dr. Barbara Rinn-Kupka vom Kulturbereich der Stadt Wesel, Max Trapp von der Weseler Demografischen Gesellschaft und Karin Nienhaus vom Scala-Kulturspielhaus. In einer nichtöffentlichen Sitzung wurden dann am 24. Juni 2020 die vorgeschlagenen Preisträger gewählt.

Hansegilde ist eine Botin der Stadt

In diesem Jahr sind es die Hansegilde Wesel mit einem Preisgeld von 3000 Euro, die es auf den ersten Platz geschafft hatte. Ludwig Maritzen freute sich über die finanzielle Unterstützung. „Wir haben noch viel vor und hoffen auf bessere Zeiten. Vor allem aber haben wir Spaß an der Geschichte Wesels.“ Die Hansegilde engagiert sich seit 23 Jahren vor allem für die Mitgestaltung des Hansefestes sowie bei Stadtführungen unter dem Motto „Wir machen Geschichte lebendig“. Als Boten der Hansestadt werden oft Fahrten in andere Hansestädte unternommen.

Den zweiten Preis mit 1500 Euro erhielt der Bürgerschützenverein Flüren, der eine langjährige Partnerschaft mit der in Wesel stationierten Bundeswehr betreibt, gute Kontakte zu den Pfadfindern und den Senioren unterhält. „Wir können nicht nur feiern“, meinte Dirk Feuerstein. Der Verein widmet sich der sportlichen Betätigung, Geselligkeit, dem Frohsinn und vor allem der Tradition und Heimatverbundenheit. Das Schützenfest ist seit Jahren weit über die Grenzen Wesels hinaus bekannt und hätte in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen gefeiert.

Engagement nicht mehr wegzudenken

Schließlich gab es 500 Euro für den Heimatverein Obrighoven-Lackhausen, der seine Aufgaben gerne macht. In jedem Jahr organisiert der Verein ein Erntedankfest und -gottesdienst mit mehr als 800 Besuchern. Hinzu kommen der Nikolausumzug sowie im Sommer das traditionelle Kornschneiden. Außerdem gibt es diverse andere engagierte Projekte, die nicht mehr wegzudenken sind.