Kreis Wesel. Kreis Wesel: SPD-Landratskandidat Peter Paic hörte sich die Nöte der Bauern an. Seine Idee: den Druck der Weltmärkte mildern mit eigener Marke.

Idyllisch liegt der Hof von SPD-Kreistagsmitglied und Bauer Heinrich Heselmann in Blumenkamp. Hier haben sich Heselmann, Bauer Gerd Schmäh aus Brünen und Armin Marth von der Raiffeisen Hohe Mark Hamaland mit dem SPD-Landratskandidat Peter Paic, Ludger Hovest (SPD) und Wolfgang Spychalski (SPD) getroffen. Die Bauern wollen auch hier den Wahlkampf nutzen, um den Politikern, allen voran Peter Paic, ihre Sorgen vorzutragen.

Rinderzucht und Milchwirtschaft prägen den Kreis Wesel

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Der Kreis Wesel ist unter anderem von der Milchwirtschaft geprägt. Globalisierung, das Preisdiktat der Discounter, Billigfleisch und -milch aus Ländern mit Niedriglöhne, dazu die Vorwürfe wegen des Nitrats im Grundwasser und des Insektensterbens: Die Bauern fühlen sich am Pranger. Es gibt kaum noch Schlachthöfe in der Region, nur in Moers ist noch eine Molkerei übrig geblieben. Armin Marth berichtet, dass viele Höfe bei der Genossenschaft tief in der Kreide stehen, sich das Futter kaum noch leisten können. Und oben drauf kommt die Dürre. „Früher hieß es: Du musst eine Ernte unter Folie haben, eine auf dem Feld und eine auf der Bank“, sagt Heselmann. Davon könne jetzt keine Rede mehr sein.

Kürzere Wege und eine eigene Marke gegen die Methoden der Global Player

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Vieles, was die Bauern anbringen, wird nicht im Kreis Wesel entschieden, ist Sache von Bund oder EU. Paic sucht nach Ansatzpunkten, den Betrieben im Kreis Wesel zu helfen. Denn das ist sein erklärtes Ziel. „Wir müssen die Rahmenbedingungen für eine Regionalvermarktung schaffen“, schlägt er vor, „die Abhängigkeit vom globalen Markt verringern“.

Kürzere Wege und eine „Marke Niederrhein“, die Kunden überzeugt, sind seine Ideen. Heinrich Heselmann weiß, dass die Gesellschaft ein Umdenken beim Düngen fordert. Allerdings seien sämtliche Mittel zugelassen. Ihm liegt die Landschaft am Herzen, mit Blick auf den Kiesabbau von 1945 bis heute sagt er: „Wenn jede Generation soviel Fläche verbraucht, weiß ich nicht wohin das führt. Es ist ruchlos mit der Natur umgegangen worden.“ Paic hat sich die Sorgen der Bauern angehört. Er will die Idee der Regionalverarktung weiter verfolgen.