Wesel. Weseler Zusteller bringen jetzt 60.000 Wahlbenachrichtigungen zu den Haushalten. Der Auftrag wird präzise vorbereitet.

Es ist noch sehr früh am Morgen am Zustellstützpunkt an der Mercatorstraße in Wesel. Gerwin Affeldt ist der zuständige Chef für alle Briefzusteller in Wesel. Er hat die Aufsicht über alle Postboten und teilt die Arbeit ein. Es wird in zwei Schichten gearbeitet. Bis spätestens 10 Uhr sind alle Briefe ordnungsgemäß zurecht gelegt. Doch auf dem Plan des gestrigen Tages stand dieses Mal Mehrarbeit.

1500 Briefe mehr pro Bote

Drei Rollbehälterwagen mit 120 gelben Briefbehältern – 60.000 Wahlbenachrichtigungen – waren angeliefert worden. Diese gelangten zunächst vom Kommunalen Rechnungszentrum in Kamp Lintfort (KRZN) über das Briefzentrum Duisburg, wo sie bereits vorsortiert worden sind, nach Wesel.

„Unsere Postboten müssen dieses Mal eine größere Last an Post verteilen“, sagte Affeldt. „Glücklicherweise sind alle Mitarbeiter trotz Corona-Zeit an Bord, so dass wir die immense Zahl von Briefen gut verteilen können.“ Die Benachrichtigungen zur Kommunalwahl und zur Integrationswahl am 13. September müssen an die Wahlberechtigten in ganz Wesel ausgeteilt werden, wobei der Anteil der Briefwähler stetig steigt.

Angesichts der gebotenen Infektionsschutzmaßnahmen zu Covid-19 rechnet die Deutsche Post mit einer weiteren Zunahme. Für jeden der Postboten und -botinnen heißt das, dass sie rund 1500 Briefe mehr im Gepäck haben. Die Wahlbenachrichtigungen sind in kleinen gelben Kisten von der Größe etwa eines Schuhkartons geordnet untergebracht.

Den Zustellen macht die Mehrarbeit nichts aus

Die Briefwahlunterlagen zur Kommunalwahl bestehen aus dem Wahlschein, einem amtlichen Stimmzettel des jeweiligen Wahlkreises, einem amtlichen Stimmzettelumschlag, einem amtlichen - roten - Wahlbriefumschlag und einem ausführlichen Merkblatt für die Briefwahl. Wahlbriefe müssen innerhalb Deutschlands nicht frankiert werden.

Peter Gervass ist schon 43 Jahre als Postzusteller dabei. Ihm macht das nichts aus. Er ist es gewohnt, jeden Tag Post zu verteilen, auch wenn sie mal etwas Mehrarbeit ausmacht. Er beachtet die Schutzmaßnahmen, muss aber aufgrund des Mundschutzes ein wenig mehr schwitzen. „Dafür habe ich aber immer ein Handtuch dabei“, sagte er schmunzelnd. Auch Klaus Zimmermann stellt schon seit mehr als 30 Jahren die Post zu. Er fährt einen gelben VW-Transporter und ist für den Bereich Diersfordt zuständig. Für ihn ist das schon Normalität. Er ist froh, dass ihm sein Arbeitgeber erlaubt, auch mit kurzen Hosen arbeiten zu können. Die Post stellt allen Mitarbeitern eine entsprechende angepasste Dienstkleidung zur Verfügung. Jochen Ruppert ist zwar erst eineinhalb Jahre dabei, ihm mache der Job aber großen Spass, sagt er.

Präzise Vorbereitungen sind nötig

Der Versand von Wahlunterlagen und Wahlbriefen läuft nach höchsten Qualitäts- und Datenschutzstandards ab. In den Briefzentren werden Einlieferung, Sortierung und Zustellung aller Wahlbenachrichtigungen präzise vorbereitet. Als Transportmittel stehen die berühmten „gelben Autos mit dem Posthorn“ zur Verfügung. „Mittlerweile gibt es auch schon viele E-Autos, die im Einsatz sind“, sagte die Pressesprecherin der Deutschen Post DHL Group, Britta Töllner. Zudem fahren große Dreiräder, Fahrräder und die Postwägelchen, die von Hand gezogen werden.