Kreis Wesel. Igel, Eichhörnchen, sogar Insekten im Kreis Wesel leiden extrem unter Durst. Der Nabu bittet, flache Wasserschalen aufzustellen.
Die Tiere verdursten. Täglich päppeln die Nabu-Aktiven dehydrierte Igel, Eichhörnchen, Vögel und andere kleine Kreaturen auf. „Bitte stellen Sie Wasserschalen in den Garten“, appelliert aus diesem Grund Nabu-Kreisvorsitzender Peter Malzbender, „die Lage ist dramatisch. Neulich hatten wir einen Igel, der eine Viertelstunde nur getrunken hat.“ Wichtig ist, dass die Schalen so flach sind, dass die Tiere nicht darin ertrinken können – Blumentopfuntersetzer eignen sich gut als Tränke.
„Viele wässern jetzt ihren Rasen“, sagt Malzbender. „Das ist gar nicht notwendig, Gras erholt sich sehr schnell wieder von Trockenheit.“ Er plädiert dafür, das kostbare Wasser lieber den Sträuchern, Bäumen und Blühpflanzen zu spendieren, damit diese überleben und die Insekten weiter Nahrung finden, die wiederum wichtige Nahrungsquelle sind.
Eine Schale Wasser auf dem Balkon hilft schon
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Übrigens benötigen auch Insekten selbst Wasser: An Teichen lässt sich häufig beobachten, wie Falter, Wespen und Hornissen von den Pflanzen aus trinken. Wer einen Teich hat, sollte sicherstellen, dass Igel & Co nicht darin ertrinken können. Es genügt, ein Stück Holz oder einen Stein als Ausstiegshilfe anzubieten, wahlweise geeignete Pflanzen an den Teichrand zu setzen. Wer helfen möchte, muss aber nicht gleich einen Teich anlegen: Selbst auf dem kleinsten Balkon genügt eine Schale mit Wasser als Angebot für Vögel und Insekten.
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Neben dem Problem, Wasser zu finden, haben vor allem Igel wegen der großen Trockenheit kaum Zugang zu Nahrung, Regenwürmer stehen beispielsweise auf ihrem Speiseplan, außerdem Schnecken und anderes Getier.
So hat Igelfreund Willi Scholten aus Büderich bereits dazu aufgerufen, Futter in den Gärten für die Tiere auszulegen: Es muss nicht unbedingt das im Tierhandel erhältliche Igelfutter sein. Katzenfutter – trockenes, um keine Ratten anzulocken – eignet sich laut Scholten ebenso wie Teichsticks für Goldfische. Beides sollte gestreut angeboten werden, nicht aufgehäuft. Allerdings: Wo es Trockenfutter gibt, darf Wasser auf keinen Fall fehlen, sonst schadet die Nahrung mehr als sie nutzt.