Schermbeck. Der Ratsbürgerentscheid ist angelaufen. Das Grundschul-Kollegium sowie die Politgruppe „Die Partei“ werben für ein „Ja“ – die CDU für ein „Nein“

In den kommenden Wochen könnte für die Zukunft der Schermbecker Grundschule(n) eine richtungsweisende Entscheidung fallen – zurzeit gibt es die zwei Standorte an der Weseler Straße und der Schienbergstege, die einen Grundschulverbund bilden. Nun ist ein Ratsbürgerentscheid angelaufen, um die Meinung der Einwohner abzufragen – bei der Gemeindeverwaltung wurden bereits über 1000 Anfragen nach den Unterlagen bearbeitet.

Bis zum 26. Juli dürfen die Bürger Schermbecks nun also diese Frage beantworten: „Sind Sie für den Neubau eines Bildungszentrums an der Weseler Straße/Ecke Waldweg, in dessen Kern eine vereinte fünfzügige Grundschule mit Dreifachsporthalle steht?“

Jessica Steigerwald, Schulleitung der Grundschule Schermbeck, wirbt zunächst für eine möglichst große Beteiligung „Stimmen Sie beim Ratsbürgerentscheid mit ab: In erster Linie benötigen wir für unsere Grundschule eine klare Entscheidung mit Zeitplan und einer sinnvollen Gestaltung des Übergangs, um die Schulentwicklung zielgerichtet voranbringen zu können.“

Sie blickt zurück: „Nach den unzähligen Diskussionen sind wir inzwischen für eine gemeinsame Grundschule mit zwei Standorten. Die Teilung auf diese zwei Standorte erschwert jedoch die Arbeit.“

Die Schulleiterin erklärt weiter: „Das Ergebnis einer aktuellen Besprechung und Abstimmung des Kollegiums war, dass alle weiterhin einen gemeinsamen modernen Standort als grundlegende Voraussetzung für eine zukunftsfähige Grundschullandschaft ansehen.“ Das Kollegium wünsche sich ein Bildungszentrum mit integrierter fünfzügiger Grundschule und einer Dreifach-Turnhalle vor Ort.

„Die organisatorischen und pädagogischen Begründungen, die eine moderne Schule in Zukunft benötigen wird, wurden uns gerade in der aktuellen schwierigen Zeit aufgezeigt als beide Standorte bei der Teilöffnung an einen Standort gezogen sind“, so Steigerwald. „Wir wünschen uns daher einen Neustart an einem neuen Standort!“

„Die Partei“ urteilt: Daumen hoch

Die Politgruppe „Die Partei“, deren Bürgermeisterkandidat Timo Gätzschmann Mitinitiator der Bürgerbefragung ist, wirbt – wenig überraschend – für ein „Ja“ beim Ratsbürgerentscheid: „Wir sind für den Neubau einer neuen fünfzügigen Grundschule mit zukunftsweisender Technik, einem großzügigen Raumangebot, ausreichenden Außenflächen zum Spielen und mehr, ausreichenden Lehrerparkplätzen, mit geregeltem Busverkehr und für den Bau einer neuen Dreifach-Turnhalle und eines Bildungszentrums mit den Möglichkeiten des lebenslangen Lernens.“

Es gehe nicht nur um Euros, es gehe vor allem um die Zukunft der Schermbecker Schulkinder, so „die Partei“. „Es war nie so einfach, etwas Gutes für Schermbeck zu tun. Wir haben jetzt die Möglichkeit, zu handeln und sollten bereit sein, dafür auch mögliche Mehrkosten in Kauf zu nehmen!“

CDU: Ein klares Nein und ein Video

Ein klares Nein zum Ratsbürgerentscheid kommt dagegen von der CDU Schermbeck. Die bei der letzten Kommunalwahl stärkste Partei bestreitet diesmal ganz neue, digitale Kommunikationswege, um die Bürger zu informieren. Im Rahmen einer Informationskampagne zum Ratsbürgerentscheid haben die Christdemokraten ein Erklärvideo produzieren lassen, das unterhaltsam den CDU-Standpunkt verdeutlicht. „Nein zum Ratsbürgerentscheid, Nein zum Neubau eines Bildungszentrums mit vereinter Grundschule am Waldweg, Nein zu Kosten von mindestens 20 Millionen Euro“, macht die CDU klar.

„Wir setzen uns für eine Lösung ein, die den Erhalt und Ausbau bestehender Gebäude an einem Standort mit einer Kostenersparnis von rund sieben Millionen Euro zum Ziel hat.“

Im Erklärvideo geht es um einen fiktiven Schüler Paul. Die CDU erklärt dazu anschaulich: „Paul will nicht 30 Jahre unter der Schuldenlast erdrückt werden.“