Wesel. Bürgergärten, Kunstinstallationen, ein Aussichtsturm und eine Seebühne: Diese Ideen gibt es für die Halbinsel am Auesee.
Für das Areal zwischen Rheinpromenade und Auesee gibt es mit dem Bau des Komibades, der Verlegung des Minigolfplatzes an den See und der Nutzung des Strandbereiches als Trendsport- und Badezone bereits Entwicklungspläne. Nun liegen auch für die Halbinsel neue Gestaltungsideen auf dem Tisch.
Dabei soll die Natur im Mittelpunkt stehen: Ein neues Wege- und Grünflächenkonzept, Bürgergärten und Kunst im freien Raum könnten in den nächsten Jahren Wirklichkeit werden. Die Entwürfe werden am 17. Juni im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit diskutiert. Die SPD, die den Antrag zum Thema „Kunst und Natur“ gestellt hat, ist auf jeden Fall begeistert von dem, was die Verwaltung vorschlägt.
Noch sind es Ideen, aus denen ein Konzept entwickelt werden muss. „Das wird sich über Jahre hinziehen“, sagt SPD-Chef Ludger Hovest zur Umsetzung. 100.000 Euro für die Planungen sind bereits in den Haushalt eingestellt.
Das schlägt die Stadtverwaltung vor
Entlang einer Längs- und einer Querachse soll ein Wege-Grundgerüst mit wechselnder Bepflanzung aus Obstbäumen und fruchttragenden Sträuchern angelegt werden.
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Ein Teil der – jetzt noch landwirtschaftlich genutzten – Flächen gehört schon der Stadt, ebenso wie die alte Hofstelle In der Aue 1. Weitere Grundstücke sollen von der Firma Hülskens gekauft werden.
Aussichtsturm am See und Seebühne
Entlang des Wegenetzes ist dann viel Platz für Kunstobjekte, die „Verweil- und Entdeckungsorte“ werden sollen. Am Ende der Längsachse könnte die Stadt sich zudem einen Aussichtsturm am Ufer des Sees vorstellen, der einen schönen Blick über die Landschaft bietet. Eine weitere Idee: Vom Mittelpunkt Wesels aus könnte ein Weg zu einer Seebühne angelegt werden.
Die Einrichtung von Bürgergärten bietet sich in der Nähe des ehemaligen Bauernhofes an, da dort Strom und Wasser zur Verfügung steht. Zwei von vier Wohnungen sind vermietet, die leerstehenden Räumlichkeiten könnten in das Projekt integriert werden.
Eine Art Moyland auf der Halbinsel am Auesee
Eine Art Moyland schwebt der SPD vor, berichtet Norbert Meesters – natürlich ohne Schloss. Im Mittelpunkt stehen aber ebenfalls Natur, Wasser und Kunst. In die Planungen soll auch der Niederrheinische Kunstverein intensiv eingebunden werden. Die Vorsitzende Dorothea Störmer und Geschäftsführerin Claudia Bongers freuen sich über das Projekt und haben schon Gestaltungsideen gesammelt: Im Haus etwa könnte auf Zeit eine Kunststipendiat oder ein „Stadtschreiber“ untergebracht werden und/oder Arbeitsräume für Künstler.
Im Außenbereich sollen Skulpturen und Installationen aus den verschiedensten Materialien Besucher anlocken, ein Steinkreis aus Findlingen könnte als Ort für Veranstaltungen dienen. Auch Events wie ein Sandskulpturen-Festival kann sich der Verein gut vorstellen.
Holzliegen am Strand des Auesees
Zu einem Anziehungspunkt könnten am Strand fest installierte Holzliegen werden – mit Blick auf den Sonnenuntergang am See. Auch der geplante Ausschichtsturm wäre für künstlerische Gestaltung geeignet, schlagen Dorothea Störmer und Claudia Bongers vor. Vorbilder für solche Verbindungen von Kunst und Natur gibt es in der Region bereits einige, zum Beispiel neben Schloss Moyland auch der Kröller-Müller-Park in Arnheim.
An Ideen und Begeisterung mandelt es jedenfalls nicht – nun muss erst einmal ein Plan auf den Weg gebracht werden. Damit kann die Stadt dann um Sponsoren werben und sich um Fördermittel bemühen – denn die gibt es für solche Projekte durchaus. Aus Sicht der SPD könnte so ein „Ort mit bleibendem Wert“ entstehen.
>>Pläne werden im Ausschuss diskutiert
Die Planungen zur Schaffung eines „Raumes für Kunst und Natur“ stehen auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit am 17. Juni um 16.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. Weitere Themen sind unter anderem der vierspurige Ausbau der B8 bis zur K12 und die Einrichtung eines ICE-Haltes in Wesel.