Hamminkeln. Mit einem Fahrrad-Corso von Mehrhoog nach Dingden haben die Hamminkelner Grünen auf viele Schwachstellen Wegenetz aufmerksam gemacht.

Zumindest das Wetter war optimal beim Fahrrad-Corso der Grünen am Mittwoch Nachmittag, der die Parteimitglieder von Mehrhoog nach Dingden führte. Auch wenn der Niederrhein allgemein als Paradies für Fahrradfahrer gilt, sehen die Grünen in Hamminkeln noch viel Verbesserungsbedarf.

Eine seit langem bekannte, aber aus Sicht der Grünen immer noch dringende Forderung sind Tempobegrenzungen, um Radfahrer zu schützen. Vor allem die Bahnhofstraße in Mehrhoog und die Weberstraße in Dingen waren schon häufiger Gegenstand von politischen Anträgen. Aber, weil beide Straßen in die Zuständigkeit von Straßen NRW gehören, sind die politischen Vorstöße bisher gescheitert.

Kritik an gedankenloser Verkehrsführung

Grünen-Sprecher Thomas Becker nennt den Zustand vieler Radwege in Hamminkeln "katastrophal", spricht von "Selbstmordgelüsten" der Radfahrer auf manchen Strecken und bemängelt vor allen die "gedankenlose" Verkehrsführung. Als Beispiel nennt er den Kreisel an der Weststraße in Hamminkeln, der nicht durchgängig für Radfahrer mitgeplant wurde oder die aufgemalten Schutzzonen für Radfahrer an der Blumenkamper Straße und an der Daßhorst. Bereits vor einigen Monaten hatten die Grünen moniert, dass diese Straßen für diese Verkehrsführung zu schmal sind.

Überhaupt werde bei der Planung der Verkehrsteilnehmer Radfahrer oft nicht bis zum Ende mitgedacht. Dabei müsse der Radverkehr gleichberechtigt neben dem Autoverkehr stehen.

Schnellere Reparatur gefordert

Eine alte Forderung ist auch die Sanierung des Radwegs von Mehrhoog nach Hamminkeln, der einer Buckelpiste gleiche. "Das wird seit Jahren von der Politik gefordert", kritisiert Grünen-Fraktionsvorsitzender Johannes Flaswinkel die Untätigkeit der Verwaltung. Stattdessen stünden an kleinen Baustellen auf den Wegen oft wochenlang Warnbaken, ohne das etwas geschehe. "Wo Schäden sind, muss auch repariert werden", fordert Flaswinkel

Er regt noch einmal an, Wirtschaftswege, die häufig von Radfahrern genutzt werden, an den Banketten mit Gittersteinen zu verstärken. Durch die schweren Maschinen der Landwirte entstünden an den Wegrändern oft Löcher, die für Radfahrer gefährlich sind, wenn sie einem Trecker ausweichen müssen.

Warten auf das Radwegekonzept

Zwar sei das Radwegekonzept bei den letzten Haushaltsberatungen von der Politik verabschiedet worden, aber noch liege nichts auf dem Tisch. "Ich hoffe, dass das Konzept noch vor der Kommunalwahl erstellt wird", so Flaswinkel. Denn es sei wichtig, dass alle Dörfer in der Stadt gut mit dem Fahrrad zu erreichen sind. "Dann fahren Leute aus Mehrhoog vielleicht auch mal mit dem Rad zum Aldi nach Hamminkeln", hofft Flaswinkel. Dann brauche Mehrhoog keine neue Filiale des Discounters.