Schermbeck. Die SPD schickt keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Eine Empfehlung für Amtsinhaber Rexforth will die Partei aber nicht abgeben.

Ohne einen eignen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters werden die Schermbecker Sozialdemokraten in die Kommunalwahl am 13. September gehen. „Wir haben leider keinen finden können, der bereit war, sich als Kandidat aufstellen zu lassen“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dieter Michallek auf NRZ-Anfrage.

Stattdessen wolle die Schermbecker SPD mit einem eigenen Wahlprogramm an den Start gehen und versuchen, davon möglichst viel inhaltlich umzusetzen. Wie schon vor wenigen Wochen in der jüngsten Ratssitzung wiederholte Michallek sein Lob für den amtierenden Bürgermeister Mike Rexforth (CDU): „Er hat richtig gute Arbeit geleistet! Vor allem sein umsichtiges Handels während der Corona-Pandemie hat vielleicht Schlimmeres verhindert.“

Lob für Rexforths Arbeit als Bürgermeister

Das müsse man einfach mal sagen, auch wenn der Verwaltungschef einer anderen Partei angehöre.

Dieter Michallek, SPD-Fraktionsvorsitzender.
Dieter Michallek, SPD-Fraktionsvorsitzender. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

Dann ergänzte der Sozialdemokrat rückblickend auf die zu Ende gehende Legislaturperiode: „Wir haben wunderbar zusammengearbeitet.“ Was klingt, wie ein Wahlempfehlung für eine Wiederwahl Rexforths, will der SPD-Mann jedoch nicht als solche verstanden wissen: „Wir werden keine Empfehlung für einen der drei Kandidaten abgeben – das entscheidet der mündige Bürger ganz alleine.“

SPD will verlässlicher Partner sein

Und trotzdem hört man zwischen den Zeilen, dass sich die SPD damit anfreunden könnte, weiter gemeinsam mit der CDU die Geschicke der Gemeinde Schermbeck zu bestimmen: „Wir wollen und werden ein verlässlicher Partner in den Gremien zum Wohl der Gemeinde Schermbeck bleiben“, sagt der 60-jährige Elektromeister, der bereits seit 2006 politisch in Schermbeck tätig ist und erst kürzlich den Posten des Fraktionschefs von Michael Fastring übernommen hatte.

Obwohl es von der Stimmenverteilung nicht zwingend erforderlich war, weil die CDU mit der Stimme des Bürgermeisters quasi über die absolute Mehrheit im Rat verfügt, war es dem Bürgermeister fast immer wichtig, Entscheidungen „auf ein breites Fundament“ zu stellen und dafür die SPD mit ins Boot zu nehmen. (jok)