Schermbeck. Die Schermbecker CDU präsentiert ihren Kandidaten für die Wahl 2020. Ministerin Ina Scharrenbach lüftet das „erwartete Geheimnis“.
Die Überraschung blieb aus: Wie allseits erwartet, gab die Schermbecker CDU am Montag-Abend bekannt, dass sie mit Mike Rexforth als Bürgermeisterkandidat in den Kommunalwahlkampf 2020 gehen werde.
Zur Verkündung des vermuteten, aber dennoch penibel geheim gehaltenen Kandidaten hatten die Schermbecker Christdemokraten keine geringere als Ina Scharrenbach, Vize-CDU-Chefin des Landes NRW und Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung im Parlament, eingeladen.
Unter den rund 90 Gästen in der Ehemaligen Reformierten Kirche hatte sich weitere Polit-Prominenz eingefunden: Die CDU-Landstagsabgeordnete Charlotte Quik und auch der Landratskandidat der Christdemokraten, Ingo Brohl.
„Das Amt des Bürgermeister ist ein so wichtiges Amt, dass der Aufwand gerechtfertigt ist“, begründete der Schermbecker CDU-Vorsitzende Ulrich Stiemer die Präsentation in größerem Rahmen.
Bis an die Grenze des Leistbaren und Zumutbaren
Mike Rexforth selber machte in seiner Rede keinen Hehl daraus, dass er gerne über 2020 hinaus Gemeindeoberhaupt bleiben möchte. „Auch wenn das Amt manchmal bis an die Grenze des Leistbaren und Zumutbaren geht, bin ich sehr leidenschaftlich und gerne Bürgermeister“, erklärt der 49-jährige gebürtige Schermbecker.
Er ist fünffacher Familienvater und war zuvor im Sozialamt und als Kämmerer in der Gemeindeverwaltung tätig war. „Manchmal bin ich ein wenig zu lieb für diese Welt. In den fünf Jahren meiner Amtszeit gab es sicher mal einen falschen Ton, doch ich hoffe, dieser war nur Teil eines ordentlichen Liedes“, sagte der CDU-Kandidat.
Damit nahm er Bezug auf die Rede der Ministerin, die mit Blick auf Rexforths Musikbegeisterung sagte: „Hier ist Musik drin! Sie haben ihre Gemeinde gut aufgestellt. Sie beherrschen die leisen, aber auch die lauten Töne.“
Scharrenbach ergänzte: „Wir brauchen solch positiv verrückten Leute wie Sie, die den Kopf hinhalten. Unsere Auftrag ist, Freiheit in Verantwortung zu gestalten – im Großen wie im Kleinen.“
Partnerschaft mit der SPD
Der Christdemokrat verteidigte, die „solide Partnerschaft auf Augenhöhe mit der SPD.“ Die CDU habe die absolute Mehrheit und könne mit der Bürgermeisterstimme alles durchsetzten. „Aber so verstehen wir nicht unseren politischen Auftrag, wir versuchen eine breite politische Mehrheit zu finden, um Projekte durchzubekommen“, so Rexforth.
Dank für Rückhalt der Familie
Man merkte dem 49-Jährigen seinen Tatendrang an. „Das Feuer ist noch da, Ideen sprudeln immer noch“, verkündete der Amtsinhaber. „Wichtig ist aber auch der Rückhalt in meiner Familie, die mich unterstützt – trotz vieler Entbehrungen.“
Sein Wunsch klingt wie ein mögliches Wahlkampfmotto der CDU: „Weiter gemeinsam erfolgreich für Schermbeck!“ Es sei für ihn selbstverständlich, dass das Wohl des Einzelnen – egal ob jung oder alt, reicht oder bedürftig – immer im Mittelpunkt stehe.
„Für die Menschen in Schermbeck will ich gerne zusammen mit einer dann hoffentlich starken, geerdeten christlichen denkenden Fraktion mit höchstem Einsatz weiterarbeiten.“
>>> SO SIEHT SICH DER KANDIDAT SELBER, DAFÜR STEHT ER:
Wie sieht sich der Kandidat selber? Dies erklärte er mit Blick eine Rexforth-Figur von Regine Kielmann: „Ich bin locker, geerdet, offen, gelassen und jemand, der Freude ausstrahlt, sich nicht verbiegen und unterkriegen lässt.“
Klar grenzt sich Rexforth von der AfD ab. Er hoffe, dass der politische Landes- und Bundestrend nicht auf die Kommune durchschlage: „Es wäre eine Schande, wenn diese nichtdemokratischen Züge hier zu sehr einschlagen.“