Wesel. Die Feuerwache Wesel hat schon lange Platzprobleme. Auf dem Stadtwerkegelände an der Emmericher Straße soll eine neue entstehen. Planung läuft.
Das rund 20.000 Quadratmeter große Stadtwerke-Gelände an der Emmericher Straße ist schon länger im Gespräch für die neue Feuerwache. Die SPD hat den Standort im November publik gemacht. Denn die Suche nach geeigneten innenstadtnahen Grundstücken für die extrem beengte Wache am Kurfürstenring war schnell beendet, es gibt nämlich offenbar keine.
Die Sozialdemokraten möchten auf dem Areal nicht nur die Feuerwehr, sondern auch die Stadtwerke unterbringen - möglichst mit Synergieeffekten. So könnten etwa Schulungsräume gemeinsam genutzt werden.
Die Gebäude, die auf der Fläche stehen, sind zum Teil 50, 60 Jahre und älter, sagt Fraktionsvorsitzender Ludger Hovest. Vor vielen vielen Jahren war hier die REWE-Hauptverwaltung mit Lager. Nun ist die Stadtwerkeverwaltung in unterschiedlichen Gebäuden zu finden, eine nicht mehr zeitgemäße Situation, so die SPD.
Längst laufen im Hintergrund Gespräche, an denen nicht nur die Stadtwerke und die Feuerwehr, sondern natürlich auch die Stadt Wesel sowie die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe (Nispa) beteiligt sind, heißt es. Dabei steht jetzt schon fest: Sämtliche Gebäude auf den 20.000 Quadratmetern sollen abgerissen werden. Am Ende sind es mehr als zehn Millionen Euro, die hier investiert werden müssten, so die SPD.
Zwei Möglichkeiten zum Ausrücken
Zwei Neubauten sollen entstehen: ein großzügiges Haus für die Feuerwehr, die hier die Möglichkeit hat, über die Mercatorstraße Richtung Innenstadt auszurücken oder über die Emmericher Straße Richtung künftige Südumgehung. Und ein Bau für die Stadtwerke, die hier auch die zurzeit am Schornacker befindliche Netzgesellschaft unterbringen könnten.
Jörg Thelen, der bei der Kommunalwahl im September in Obrighoven für die SPD antreten wird und selbst Feuerwehrmann ist, weist auf die getrennte Unterbringung von Rettungsdienst und Feuerwehr hin, zudem darauf, dass die Schulungsräume mit modernster Technik ausgestattet werden müssten und dass eine Schlauchwäsche nötig ist. Wichtig sei zudem eine zukunftsweisende Planung mit ausreichenden Reserven für Aufgaben, die momentan noch nicht von der Feuerwehr wahrgenommen werden.
Finanzierung der Wache noch nicht abschließend geklärt
Mindestens zehn Millionen Euro, vermutlich sogar eher fast 20 werde das Vorhaben kosten, schätzt Hovest. Während die Stadtwerke die Finanzierung selbst regeln könnten, stelle sich bei der Feuerwehr die Frage, ob das Geld aus dem städtischen Haushalt genommen oder die Nis-pa Partner wird. Sprich: Sie baut und die Stadt mietet für die nächsten 20, 30 Jahre an. Angesichts der durch Corona wegbrechenden Gewerbesteuereinnahmen wäre dies für Hovest eine Alternative.
Thema in der Ratssitzung
In der Juni-Ratssitzung soll die Stadt über die bisherigen Gespräche berichten und bis zum Jahresende eine Entscheidungsvorlage erarbeiten sowie einen erfahrenen Architekten suchen.
Neben dem geplanten Kombibad sowie dem Ersatz der maroden Niederrheinhalle wäre dies das dritte Millionenprojekt in der Kreisstadt.