Hamminkeln. Die Sitzbank am Stochennest Kesseldorf entwickelt sich immer mehr zum Geheimtipp. Und der Storchennachwuchs lässt sich dort toll beobachten.

Sie sind einfach süß, die vier kleinen Störche, die vorwitzig ihre Köpfe über den Nestrand im Hamminkelner Storchennest Kesseldorf recken. Hübsch bewacht von Mutter und Vater Storch erfreuen sie nicht nur die Nachbarschaft, sondern mittlerweile auch viele Ausflügler, die sich auf den Weg in die Bauernschaft machen.

Vor zwei Wochen sind sie geschlüpft und machen sich ganz ordentlich, wie Ralf Rüsken und seine Frau Sabine Lage-Rüsken immer wieder gerne beobachten. Die beiden haben das kleine Paradies im letzten Frühjahr erst aufgebaut und freuen sich wie Bolle, dass es so toll klappt mit dem Klapperstorch und seinem Nachwuchs.

Die Idee kam nach dem Hochwasser

Entstanden ist die Idee, ein Storchennest in die Wiesenlandschaft im Isselgrund zu setzen, nach dem Hochwasser 2016. Denn während der ersten Maht nach dem Hochwasser saß Ralf Rüsken beim Heuwenden auf dem Trecker und beobachtete, dass ihn ein Storch begleitete, der hinter Mäusen her war. So kam die Idee, ein Storchennest zu errichten.

"Ich habe dann auf einer Karte eine Linie von Bislich nach Dingden gezogen und festgestellt, dass wir in der Flugschneise der Störche sind", erzählt der Inhaber eines Gartenbaubetriebs. Außerdem ist die Wiesenlandschaft eine wahres Futterparadies für die Störche. Denn Mäuse gibt es im Überfluss im Lichtenholz.

Direkt ein Erfolg im ersten Jahr

Allerdings waren im letzten Jahr alle etwas überrascht, dass sich schon kurze Zeit nach dem Aufstellen des Nestes ein Pärchen dort niederließ, brütete und erfolgreich drei Junge großzog. Mit einem so schnellen Erfolg hatte wohl niemand gerechnet.

Weil es so ein schönes Naturschauspiel ist, spendete der Hamminkelner Verkehrsverein eine wunderschöne Sitzbank, die aus dem Holz einer 200 Jahre alten Kastanie gefertigt wurde. Und die Hamminkelner kamen gerne, zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit der ganzen Familie.

Besucher agieren vorbildlich

Und nun hat es in diesem Jahr schon wieder geklappt mit dem Storchenpaar und dem Nachwuchs, der langsam flügge wird. Natürlich nicht unbeobachtet. Wieder kommen viele Ausflügler vorbei, um dem Nachwuchs einen Besuch abzustatten. Sie bekommen ein großes Lob von Ralf Rüsken in Coronazeiten: "Die Leute verhalten sich vorbildlich."

Auch mit dem Ordnungsamt hat das Hammikelner Ehepaar Kontakt aufgenommen. Denn sie wollten wieder ihren Bollerwagen mit regionalen Getränken, Kaffee und einigen Knabbereien aufstellen und bekamen die Genehmigung. Zwei große Schilder weisen nun die Besucher auf die Spielregeln hin, die in Zeiten der Pandemie gelten. Das klappt wunderbar, hat Rüsken beobachtet. Ebenso wie das Bezahlen der Getränke auf Vertrauensbasis.

Ein toller Ort für Naturliebhaber

Also wer die Natur liebt und gerne einmal Störche beobachten möchte, ist im Storchennest Kessedorf genau an der richtigen Stelle. Zumal sich hier auch häufig große Gruppen von "Wanderstörchen" auf den Wiesen blicken lassen, wie Ralf Rüsken erst am Dienstag wieder beobachtet hat.