Wesel/Hamminkeln/Hünxe. Freibäder können bald öffnen, doch bisher gibt es keine konkreten Regeln. Viele offene Fragen bei Betreibern in Wesel, Hamminkeln und Hünxe.

Die Corona-Schutzmaßnahmen in NRW werden Stück für Stück gelockert. Nach Spielplätzen, Fitnessstudios und Sportanlagen sind bald auch die Freibäder dran – zumindest theoretisch. Ab dem 20. Mai, so die Pläne der Landesregierung, soll ihnen der Betrieb wieder erlaubt werden - natürlich mit Auflagen zum Infektionsschutz. Das Problem: Wie der Schutz genau aussehen soll, ist noch völlig unklar.

Kein Badebetrieb wie immer

„Die Umsetzung solcher Auflagen wird nicht das Problem sein“, glaubt Sebastian Schur, Leiter des Strandbads Tenderingssee. Dass sie eine Woche vor dem Stichtag fehlen schon eher. Und Schur befürchtet, auch mit Blick auf andere Branchen, dass die Verkündung der Auflagen zeitlich „relativ knapp wird.“

Im Moment erarbeite man gemeinsam mit dem Gesundheitsamt ein Nutzungskonzept, das beispielsweise vorsieht, im Bereich der Toiletten, der Umkleiden und des Kiosks mit Abstandsregeln und Maskenpflicht zu arbeiten. „Wir müssen uns davon verabschieden, dass wir einen Badebetrieb wie immer haben“, so Schur weiter.

Neben den neuen Regeln im Strandbad, werde es dann auch auf die Eigenverantwortung der Badegäste ankommen: „Da wird jeder mitspielen müssen“, so Schur. Sonst bestehe die Gefahr wieder schließen zu müssen. Der ohnehin anwesende Sicherheitsdienst wird zusätzlich die Corona-Regeln überwachen müssen.

Auesee fällt nicht unter Freibad-Regelung

Auch Martin Christoph, Chef der Städtischen Bäder Wesel, wartet auf konkrete Ansagen des Landes. Und so lange diese nicht da sind, sei auch nicht klar, ob das Rheinbad öffnen kann.

Der Weseler Auesee fällt übrigens nicht unter die Freibadregelung, wie Sebastian Wirtz von der Stadt Wesel erläutert. Hier wird der Einlass nicht geregelt, somit ist er kein Freibad im eigentlichen Sinne. Der Parkplatz bleibt vorerst geschlossen, bisher dürfen nur Wassersportler den See nutzen.

Freibad Dingden schließt Öffnung zum Stichtag aus

Für Helmut Wisniewski, Vorsitzender des Dingdener Freibadvereins, steht derweil eines fest: „Wir eröffnen am 20. Mai nicht!“ Auch der Freibadverein arbeitet gerade – gemeinsam mit der Stadtverwaltung – ein Konzept aus, wie der Freibadbetrieb in Coronazeiten aussehen könnte. „Wir arbeiten daran, um vielleicht zum Ende des Monats öffnen zu können“, erklärt er auf Anfrage dieser Redaktion. Sicher ist das bisher aber nicht, eben auch wegen der fehlenden Vorgaben des Landes.

Wisniewski gibt zudem zu bedenken, dass die Umsetzung von beispielsweise Personenbegrenzungen für den Verein in der Praxis schwierig werden könnte. „Bei schönem Wetter kommen 500 bis 1000 Leute nach Dingden“, sagt er. Wenn aber das Bad voll ist und immer nur so viele hereingelassen werden könnten, wie das Bad verlassen, könnten die Badegäste schnell bis zum Friedhof anstehen.

Insgesamt wolle der Verein es „langsam angehen“ lassen und: „Wenn es wirklich nicht geht, ziehen wir die Notbremse.“