Voerde/Hünxe. Das Strandbad Tenderingssee ist für viele Menschen aus Dinslaken, Voerde, Hünxe und Umgebung bei derzeitigen Temperaturen ein Erholungsort.

Heiß, ganz heiß, viel zu heiß, puuuuuuuh. Das angenehm kühle Wasser im Tender rettet die nackten Füße vor dem Gefühl, zu verbrennen. Zwei Mädchen haben die große sandige Fläche gerade überquert, sind dabei mit jedem Schritt schneller gelaufen. Nun stehen sie bis fast zu den Knien im Wasser und atmen erleichtert auf. „Es ist aber auch warm heute!“, sagt die Eine. „Ja, aber gestern und vorgestern war es doch viel heißer“, antwortet die Andere.

Das Strandbad ist an diesem Nachmittag etwas leerer als an den Vortagen. Wahrscheinlich, weil es etwas kühler ist, mutmaßen die Gäste.
Das Strandbad ist an diesem Nachmittag etwas leerer als an den Vortagen. Wahrscheinlich, weil es etwas kühler ist, mutmaßen die Gäste. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

Recht hat sie. Moderate 26 Grad zeigt die smarte Wetter-App an diesem Nachmittag an, es war schon wärmer. „Deswegen ist es heute auch nicht ganz so voll, glaube ich“, sagt Lisa Amend. Die 24-Jährige ist frisch gebackene Dinslakenerin, nun zum zweiten Mal Gast im Strandbad Tenderingssee – und hat neben Bikini, Badetuch und Sonnencreme Freundin Jolina mitgebracht, die sie vom Reiten kennt. „Da ich eigentlich aus Essen komme, kannte ich das Bad bis vor kurzem nicht und hab im Netz herausgefunden, dass es das gibt“, sagt sie. Mit dem Strandbad ist sie sehr zufrieden. „Man hat hier halt direkt das Gefühl, im Urlaub zu sein. Da kann ein Schwimmbad einfach nicht mithalten.“

„Was Schöneres als das Strandbad gibt es an Tagen wie diesen gar nicht.“

Amend ist nicht alleine mit ihrer Meinung – auch Horst Bubel findet: „Was Schöneres als das Strandbad gibt es an Tagen wie diesen gar nicht.“ Der 68-Jährige buddelt gerade mit Enkel Mio im Sand.

Mio und sein Opa Horst Bubel buddeln im Sand. „Wir sammeln Muscheln und Steine“, sagt der Vierjährige.
Mio und sein Opa Horst Bubel buddeln im Sand. „Wir sammeln Muscheln und Steine“, sagt der Vierjährige. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

„Wir sammeln Muscheln und Steine“, sagt der Vierjährige, schnappt sich seine rote Schaufel, sucht weiter und ruft schließlich fröhlich: „Guck mal Opa, noch eine!“ Der Opa betrachtet das Fundstück genau und erzählt dann, dass die Familie oft gemeinsam hier sei.

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Er selbst gehe als Dinslakener zwar auch regelmäßig im Dinamare schwimmen, „aber wenn es um einen Ausflug mit den Kindern geht, dann sind wir meistens hier“. Denn auch, wenn das Dinamare sein Dach öffnen könne, „ist das hier einfach was anderes. Ein richtiges Freibad eben.“ Und das wissen Sonnenanbeter ebenso wertzuschätzen wie Vielschwimmer und Wassersportler; genau so wie Familien und Gruppen von Rentnern oder Jugendlichen.

Viele mögen, dass der „Tender“ so familiär ist

Zu letzterem zählen Marie, Lisa (beide 17), Tim (19) und Morten (18). Die vier Dinslakener haben Handtücher & Co. nahe des Wassers ausgebreitet und sich bereits mit Sonnencreme eingeschmiert. „Ich hab da leider ein bisschen zu viel von abbekommen“, sagt Tim, blickt über die Schulter Richtung Rücken und lacht. „So weiß bin ich jetzt eigentlich auch nicht.“

Sie hätte nun endlich ihr Abi hinter sich gebracht, erzählt Marie und da sei es perfekt, die nun gewonnene Zeit bei dem schönen Wetter einfach hier zu verbringen. „Hier ist es jetzt einfach schöner als im Dinamare, eben ein bisschen wie Urlaub“, sagt die 17-Jährige.

Marie Eiteneuer (v.l.), Morten Weghaus, Tim Kramer und Lisa Breinig sind zum Ausspannen gemeinsam zum „Tender“ gekommen.
Marie Eiteneuer (v.l.), Morten Weghaus, Tim Kramer und Lisa Breinig sind zum Ausspannen gemeinsam zum „Tender“ gekommen. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

Zudem treffe man am „Tender“ einfach immer jemanden, weil es so schön familiär sei. Das Wasser ist für den Geschmack der vier zwar noch etwas kalt, „aber da gewöhnt man sich schnell dran“, sagt Tim.

Heiß, ganz heiß, viel zu heiß, puuuuuuuh. Selbst der etwas kümmerlich-gelbliche Rasen erlöst die nackten Füße vor dem Gefühl, zu verbrennen. Ein zwischen zwei Büdchen gespannter Schlauch erzeugt hier feinen Sprühregen, zwei Jungen zweckentfremden die Konstruktion, um Bälle darüber zu werfen. Ein paar Meter weiter tönt Musik. Sie klingt, als käme sie aus Südamerika. Das ist er, der Urlaub vor der Haustür.

>> Das Strandbad Tenderingssee ist auch online vertreten: auf www.strandbad-tenderingssee.com sowie auf Facebook.