Wesel. Viel Verkehr herrscht schon jetzt auf der B8 nahe des Lippeschlösschens. Wenn die Südumgehung fertig ist, dürfte es noch mehr sein.
Wer häufig auf der Bundesstraße im Bereich der künftigen Südumgehung unterwegs ist, entdeckt nahezu jeden Tag Veränderungen auf der Baustelle. Es geht offenbar zügig voran.
Das veranlasst die Weseler SPD dazu, erneut den vierspurigen Ausbau auf der B8 bis zur K12 einschließlich Lippebrücke zu fordern. „Sonst kann der Verkehr dort nicht bewältigt werden“, sagt Fraktionsvorsitzender Ludger Hovest, „und es bleibt weiter bei Staus.“
Abgeordnete einschalten
In der nächsten regulären Ratssitzung, die für den 23. Juni terminiert ist, soll deshalb der entsprechende Beschluss gefasst werden, den Bürgermeisterin Ulrike Westkamp dann an die zuständigen Landes- und Bundesbehörden weiterleitet. Auch die hiesigen Landtags- und Bundestagsabgeordneten sollen in der Angelegenheit um Unterstützung gebeten werden.https://www.waz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/spd-fraktionen-fuer-b-8-ausbau-zwischen-wesel-und-dinslaken-id216244031.html
Das Problem: Besagter Straßenabschnitt Richtung Dinslaken steht zwar im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen und ist auch in den vordringlichen Bedarf eingestuft, doch der Regionalplan sowie der Masterplan des Landes NRW enthalten nach wie vor eine Trasse, die von allen drei beteiligten Kommunen (Wesel, Voerde und Dinslaken) so nicht gewünscht wird.
„Diese Trasse ist kalter Kaffee“
2016 habe der damalige NRW-Verkehrsminister Michael Groschek ganz klar gesagt „Diese Trasse ist kalter Kaffee“, so Norbert Meesters. Dennoch herrscht Stillstand. Und die einfache Begründung, warum der gewünschte Abschnitt immer noch nicht im Masterplan zu finden ist, lautet: „aufgrund der schwachen personellen Kapazitäten...“https://www.waz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/ihk-will-b8-ausbau-id12389878.html
Vor allem der Teil auf Weseler Seite müsse besonders betrachtet werden, findet die SPD Wesel, weil dieser Teil des Vorhabens (Abschnitt Friedrichsfeld K 12 bis Wesel B58) im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans festgelegt ist. Dies würde zu einer enormen Entzerrung des Verkehrs auf der B8 und zu einer spürbaren Entlastung der Menschen im Ortsteil Lippedorf führen. Außerdem entstünde im Rahmen der Neuerungen ein komfortabler Radweg. Bislang fällt der auf der Lippebrücke extrem schmal aus.
„Wir erwarten, dass die zuständigen Behörden nun endlich in diesem Sinne handeln und eine Entwurfsplanung gemäß des Vorschlages der Kommunen voranbringen, eine Planung die den aktuellen Bedarf abbilden würde und nicht eine Jahrzehnte alte Planung, die sich überlebt hat und die wir nicht wollen“, heiß es in dem entsprechenden Antrag an die Bürgermeisterin.