Wesel. Als Schulcaterer hat Ulrich Lütke zur Zeit keinerlei Einnahmen. Er hatte sich ein Konzept vom Schulministerium erhofft. Doch bisher Fehlanzeige.

Die Küche bleibt kalt beim Hauskoch an der Philipp-Reis-Straße in Wesel. Inhaber Ulrich Lütke ist ratlos. Seine 60 Mitarbeiter hat er in Kurzarbeit geschickt. Seine Fahrzeuge stehen abgemeldet auf dem Hof. Denn der Hauskoch ist vor allem auf das Catering in Schulen und Kindertageseinrichtungen spezialisiert. Und die haben seit Wochen geschlossen.

"Wir gehen davon aus, dass sich das ab dem 4 Mai nicht groß ändern wird", erzählt Lütke: " Ich weiß nicht, wie das mittelfristig weiter gehen soll." Was ihn besonders ärgert, ist die Informationspolitik des NRW-Schulministeriums. Vier Mails hatte er an das Ministerium geschickt, um nachzufragen, ob es bereits Ideen oder Konzepte gibt, wie die Verpflegung in Schulen und Kindertageseinrichtungen organisiert werden soll, welche Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden.

Das große Schweigen

Erst einmal kam aus Düsseldorf großes Schweigen. Dann kam eine Antwort, die Ulrich Lütke nicht weiterhilft. Die Anfrage diesbezüglich wurde nach 4 Wochen sinngemäß so beantwortet das die Schulträger oder Bezirksregierungen zuständig seien, berichtet Lütke. Das stößt ihm übel auf: "Ich bin stocksauer."

Seine Information ist, dass die Schulen zwar am 4. Mai aufmachen, aber nur für die vierten Klassen. "Erst später wird man im Zwei-Wochen-Rhythmus die anderen Jahrgangsstufen zur Schule gehen lassen. Die Sommerferien beginnen ja schon am 29. Juni, so dass am 15. Juni dann die 1. Schulklassen wiederkommen für die letzten 14 Tage. Dann beginnen die Sommerferien", beschreibt Lütke seinen aktuellen Informationsstand.

Caterer fordert Handlungssicherheit

Wie die Schüler und Kinder in den Tageseinrichtungen verpflegt werden sollen? Genau auf diese Frage hätte der Hauskoch gerne eine Antwort. Denn er betreibt in normalen Zeiten 15 Satellitenküchen und Kioske in Bildungseinrichtungen, dazu werden weitere 40 Einrichtungen von der Weseler Großküche aus beliefert.

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"Wir brauchen Handlungssicherheit", fordert Lütke. "Wie geht man mit dem gastronomischen Angebot Kiosk und Mittagsverpflegung um?" fragt sich der Caterer. Täglich kamen hunderte Schüler in die Mensen um sich Kioskartikel oder Speisen zu kaufen, abzuholen und vor Ort teilweise zu verzehren, so der Weseler. "Wird es einen Kiosk geben, wenn nur die Hälfte aller Schüler vor Ort ist?" Und was geschieht eigentlich mit den Kindern, die im Rahmen des Landesprogramms "Bildung und Teilhabe" Anspruch auf ein kostenloses Mittagessen haben, fragt sich Lütke.

Fragen brennen auf den Nägeln

Schule bestehe ja nicht nur aus Schülern und Lehrern, sondern auch aus anderem Personal, wie zum Beispiel den Caterern. Er verweist auch darauf, dass es ja nicht nur um ihn und seine 60 Mitarbeiter geht, für die er sich verantwortlich fühlt. Sondern, dass bundesweit allen, die mit Schulcatering zu tun haben, diese Fragen auf den Nägeln brennen. Nur Antworten, die hat er bisher noch nicht.