Hünxe/Schermbeck. Der Nabu wirft dem Gahlener Bürgerforum vor, sich nicht an wissenschaftliche Erkenntnisse zu halten. Der Wolf sei für Menschen keine Gefahr.
Deutliche Kritik übt die Nabu-Kreisgruppe Wesel mit ihrem Vorsitzenden Peter Malzbender an der jüngsten Aussage des Gahlener Bürgerforums zum Thema Wolf, in der die Gruppe vor Gefahren für Menschen und Nutztiere durch die beiden in Hünxe gesichteten Tiere warnt.
Es sei sehr bedauerlich, dass das Gahlener Bürgerforum sich nicht an Fakten orientiere und die hier ansässigen Wölfe ins Fadenkreuz nehmen möchte, heißt es in einer Stellungnahme. „Die Spekulationen sollen unberechtigte Angst schüren. Das Forum hält sich nicht an wissenschaftliche Erkenntnisse“.
Seit 1999 keinen Angriff auf Menschen durch einen Wolf
Der Nabu weist darauf hin, dass es seit 1999 Wölfe in Deutschland gibt, insgesamt etwa 1000 Tiere. „Bis heute hat es nicht einen einzigen Übergriff eines Wolfes auf Menschen in Deutschland gegeben. Der Wolf ist vor allem dämmerungs- und nachtaktiv, scheu und macht einen großen Bogen um den Menschen. Schließlich nimmt er den Menschen schon aus ein paar hundert Metern Entfernung mit seiner ausgezeichneten Nase wahr“.
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Er ziehe zwar an Wohngebäuden oder Stallungen vorbei. Diese sehe er nicht als Gefahrenquelle. Zudem werden nach wie vor Deiche weiter mit Schafen beweidet werden können, so der Nabu mit Blick auf Befürchtungen des Deichgräfen Ingo Hülser, dass die Deichpflege nicht mehr sichergestellt sei: „Wölfe brauchen große zusammenhängende Waldgebiete, die bei uns auch im ausreichenden Maße vorhanden sind. Im Rhein-Vorland werden sich mit Sicherheit unsere beiden ansässigen Wölfe nicht blicken lassen.“ Dies mache höchstens ein Wanderwolf, der sich in dem Bereich aber nicht niederlasse.
Wolf stellt keine Gefahr für Kinder dar
Mit Blick auf den letzten Riss eines Schafes in Hünxe heißt es: „Auf dem Areal sollen sich nur vier Schafe aufgehalten haben. Es müsste eine Selbstverständlichkeit sein, dass Hobby-Schäfer mit so wenigen Tieren nachts für eine Aufstallung sorgen müssen“. Auch Kinder seien beim Spielen im Wald oder ländlichen Bereich eher durchfreilaufende Hunde und Wildschweine gefährdet. „Der Wolf ist keine Bestie und ist nur hier wegen des vielen Schalenwildes, wie Rehe, Hirsche und Wildschweine.“