Hamminkeln. Da Lauftreffs und Vereinsaktivitäten zurzeit verboten sind, joggt Christiane Knops aus Ringenberg mit ihrem Australian Shepherd durch die Natur.
Der vierjährige Australian Shepherd „Nate“ kann es kaum abwarten, jankert bereits leise und wirkt etwas nervös, als Christiane Knops noch die letzten Vorbereitungen für die rund 6,5 Kilometer lange Joggingrunde trifft.
Die 48-Jährige ist eine der NRZ-Heimatläuferinnen, die aktuell dazu gezwungen sind, sich selber alleine fit zu halten. Die beiden ersten geplanten Läufe in Dinslaken und Moers wurden wegen der Corona-Prävention bereits abgesagt, ob der Volks- und Straßenlauf am Sonntag, 3. Mai, in Schermbeck über die Bühne gehen kann, ist zurzeit mehr als fraglich.
Christiane Knops und ihr Hund Nate sind normalerweise ebenfalls im Hundesportverein „Agility Fun & More“ in Bocholt aktiv – doch auch dieses gemeinsame Training wurde in der Corona-Krise logischerweise ausgesetzt. Also gehen die beiden Laufbegeisterten etwa alle zwei Tage auf ihre eigene Runde um Ringenberg.
Ideales Laufwetter
Am Mittwoch Morgen war es wieder soweit: Während das Gras stellenweise noch gefroren ist, strahlt die Sonne bereits bei wolkenlosem blauen Himmel. „Traumhaftes Laufwetter“, freut sich die 48-Jährige. Ihrem Hund merkt man ebenfalls das Vergnügen an, als es endlich los geht – auf in die frühlingshafte Natur.
Doch auch bei schlechterem Wetter muss Christiane Knops mit ihrem Vierbeiner mehrmals täglich an die frische Luft – positiver Nebeneffekt für sie: So kommt die 48-Jährige häufiger selber zum Laufen.
„Ohne Hund würde mit das schwerer fallen“, sagt sie, während Nate an einer etwa zwei Meter langen Leine sein Frauchen über den Deich entlang der Issel zu ziehen scheint. Zwischendurch wird der Australian Shepherd auch mal von der Leine gelassen, doch er bleibt immer wenige Meter vor oder hinter der Joggerin. „Er ist eben ein Hütehund, das merkt man sehr gut“, erklärt Knops.
Sie ist schon im dritten Jahr begeisterte Heimatläuferin, findet die NRZ-Aktion „eine super Sache“. Vor allem das Treffen und der Austausch mit Gleichgesinnten und das Kennenlernen anderer Laufstrecken gefällt der Hamminkelnerin besonders gut.
Wohlfühlfaktor ist wichtig
2018 hat sie keinen der Heimatläufe verpasst, im vergangenen Jahr auch nur einen einzigen.
Der Wohlfühlfaktor ist für mich wichtig, nicht irgendwelche Rekorde“, ergänzt Knops, die besonders die stimmungsvollen Läufe in kleinen Orten liebt, bei dem Anwohner die Läufer von ihren Gärten aus anfeuern – wie beispielsweise beim Abendlauf in Drevenack, der in diesem Jahr für Freitag, 3. Juli, terminiert ist.http://Hier_gibt_es_mehr_aus_ Wesel,_Hamminkeln_und_ Schermbeck{esc#225940045}[ teaser]
Da wäre die 48-Jährige auf jedenfall gerne wieder am Start, doch sie traut sich - wie ganz viele aktuell - kaum Wochen oder Monate vorauszublicken „Hoffentlich kehrt bald wieder so etwas wie Normalität ein“, erklärt die Heimatläuferin, die froh ist, dass sie sich in der Corona-Krise wenigstens mit ihrem Hund fithalten kann.
Und Nate scheint froh zu sein, dass sein Fräuchen mit ihm so oft die Runde von Ringenberg läuft.
>>> DAS RAT DER LAUF-EXPERTE ALLEN, DIE FIT BLEIBEN WOLLEN:
Christopher Kloß ist Laufexperte aus Wesel. Er hat Tipps für die durch Corona stark eingeschränkten NRZ-Heimatläufer, auch wenn er zurzeit keine Trainingseinheiten für die Heimatläufer anbieten kann: „Laufen ist kein klassischer Mannschaftssport, dadurch hat man den Vorteil, dass jeder individuell trainieren kann.“ Kloß weiß aber auch: „Schade ist natürlich, dass der Gemeinschaftsgedanke der Heimatläufer-Aktion zurzeit ein bisschen ausgebremst wird.“ Er hat aber einen guten Vorschlag für alle, denen „nur“ Laufen irgendwann zu langweilig wird: „Fahrradfahren hält auch fit!“