Wesel. Der Tafelladen in Wesel ist weiterhin geöffnet, Lebensmittel sind da. Doch es kommen nur wenige Kunden – aus Angst vor dem Coronavirus?

In vielen Kommunen sind die Tafeln wegen der Corona-Krise bereits geschlossen worden, weil nicht mehr ausreichend Waren für die Ausgabe an Bedürftige gespendet werden. In Wesel ist das nicht der Fall: Das Tafel-Team ist weiter im Einsatz und hat die Abgabe von Lebensmitteln und weiteren wichtigen Artikeln des täglichen Bedarfs an die aktuellen Infektionsschutz-Regeln angepasst. Allerdings ist die Zahl der Kunden in den vergangenen Tagen deutlich gesunken, sodass der stellvertretende Vorsitzende Manfred Lauth noch einmal deutlich darauf hinweist: „Wir haben geöffnet“.

Normalerweise versorgen sich im Tafelladen am Mühlenweg pro Tag 40 bis 50 bedürftige Menschen mit wichtigen Waren. Im Moment sind es aber nur 10 bis 15 Personen. Über die Gründe kann Manfred Lauth nur spekulieren: Entweder glauben die Kunden aufgrund der Meldungen über geschlossene Tafeln in anderen Städten, dass auch in Wesel die Arbeit eingestellt wurde. Oder ein Teil der Stammkunden hat Angst, sich bei der Abholung mit dem Coronavirus zu infizieren.

Corona-Vorsorge: Nur zwei Kunden werden gleichzeitig bedient

Die Sorge ist jedoch unberechtigt, so Manfred Lauth. Die Mitarbeiter im Laden haben die Ausgabe so umgestellt, dass Kontakte auf ein Minimum reduziert werden. Sie haben im Eingangsbereich zwei Ausgabestellen eingerichtet, an denen die Kunden bedient werden.

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Es werden immer nur zwei Personen gleichzeitig hereingelassen, versichert Manfred Lauth. Natürlich gebe es auch die Möglichkeit, sich die Hände zu desinfizieren. Alle anderen Kunden warten draußen im Freien, dort wurden Stühle aufgestellt – in einem Abstand vom zwei Metern natürlich. Da die Tafelkunden üblicherweise fester Abholtermine haben, wird es draußen auch nicht zu voll.

Hände desinfizieren gehört zum Alltag an der Tafel in Wesel.
Hände desinfizieren gehört zum Alltag an der Tafel in Wesel. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Derzeit ist es aufgrund der ausbleibenden Kundschaft aber zu leer. Und gerade das ist ein Problem für das Team: Denn es sind ausreichend Waren da. „Wir haben derzeit sogar zu viel Ware, weil so wenige Menschen kommen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende.

Tafel Wesel bleibt erst einmal geöffnet

Zwar wisse man nicht, wie es auf Dauer weitergeht mit dem Tafelladen. Aber in dieser Woche bleibt er auf jeden Fall geöffnet, versichert Lauth. Die bereits bei der Tafel angemeldeten Kunden könnten also wie immer kommen.

Neukunden müssten sich allerdings zunächst bei der Arbeitsagentur oder dem Sozialamt die Bedürftigkeit bescheinigen lassen und sich dann bei der Tafel anmelden.

Die Mitarbeiterinnen der Tafel achten auf die Hygienevorschriften und haben die Arbeit umgestellt.
Die Mitarbeiterinnen der Tafel achten auf die Hygienevorschriften und haben die Arbeit umgestellt. © Weseler Tafel

Weitere Informationen rund um die Tafel gibt es im Laden unter 0281/1641685 oder im Internet unter www.weseler-tafel.de