Kreis Wesel. Diese Initiativen in Wesel, Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe bieten während der Coronakrise Hilfen für Menschen, die zur Risikogruppe gehören.
Die aktuelle Corona-Krise hat tatsächlich auch eine gute Seite: Sie zeigt, wie groß die Hilfsbereitschaft unter den Menschen ist. In vielen Kommunen haben sich in den vergangenen Tagen Initiativen gebildet, die ihre Unterstützung anbieten – zum Beispiel für ältere oder kranke Menschen, die im Haus bleiben müssen und nicht mehr selber einkaufen gehen können. Wir haben einige dieser Hilfsangebote in einem Überblick für Wesel, Hamminkeln, Hünxe und Schermbeck zusammengestellt.
Hier gibt’s in Wesel Hilfe
In Wesel hat die Facebookgruppe „weselhilft“ schon 700 Mitglieder. Es gibt mehr Hilfsangebote als Menschen, die danach suchen, berichtet Simon Bleckmann, der sich gemeinsam mit Moritz Hußmann um die Organisation kümmert. Das ist nicht erstaunlich, weiß Bleckmann, denn die zumeist älteren hilfsbedürftigen Menschen sind oft nicht bei Facebook unterwegs. Gerade sind die Administratoren also dabei, Flyer und Plakate zu versenden, damit sie etwa bei Ärzten, in Apotheken oder Geschäften ausgehängt werden. So soll das Angebot besser bei den Menschen ankommen. Stadtteilkoordinatoren werden die Einsätze dann koordinieren.
Hilfesuchende wenden sich an den Kiosk von Moritz Hußmann 0281/ 163 6677 (Mo bis Sa von 9 bis 20 Uhr) oder an die Partner Clever Fit Wesel 0281/31936720 (Mo bis Fr von 10 bis 15 Uhr) und Jusos Wesel 0281/203-2202(Fraktionsbüro, Mo bis Do von 9 bis 12 Uhr). Kontaktaufnahme auch per E-Mail: weselhilft@weseler-eventagentur.de.
Helfernetzwerk für Hamminkeln
Rund 150 Freiwillige haben sich in Hamminkeln beim Corona-Helfernetzwerk gemeldet. Im Hauptort sowie den Dörfern gibt es Vermittler, die Angebote und Hilfegesuche koordinieren. „Rund 30 Mal wurde bisher konkret geholfen“, schätzt Sandra Neß, die für den Bereich Dingden als Vermittlerin tätig ist. Die 47-Jährige koordiniert die telefonische Kontaktaufnahme. Dann wird die Bestellung aufgenommen, der Einkauf erledigt. „Dann werden die Sachen vor die Haustür gestellt, wo zum Beispiel schon der Umschlag mit den 24,50 Euro liegt“, beschreibt Neß. Beide Seiten können sich aus sicherer Entfernung unterhalten und vielleicht schon den nächsten Botengang absprechen. „So könnte sich im Laufe der Zeit eine Art Patenschaft entwickeln.“
Corona-Hilfe: Die Initiativen in Hünxe
In Hünxe wurde aus der Drevenacker Facebook-Gruppe „Drevenack soll schöner werden“ vorübergehend die Gruppe „Gemeinsam statt einsam“. Ziel ist es „Leute zu unterstützen, die durch ihr Alter oder anhand von Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören und nicht die Möglichkeit haben, ihre Lebensmittel oder Medikamente zu besorgen“, so Initiator Timo Kempendorf. Die 32 Mitglieder gehen auch bei Quarantäne mit dem Hund. Wer Hilfe benötigt, kann sich unter 0178/8196865 bei der stellvertretenden Bürgermeisterin Ingrid Meyer melden.
Auch einige Geschäfte in Drevenack helfen mit: Edeka Kirsch etwa packt die Bestellungen für die Helfer zusammen, die Sandhasen-Apotheke (Sandhasen-Apotheke@hotmail.de oder 02858/918449.) kümmert sich um Vorbestellungen für Rezepte. Timo Kempendorf hat außerdem die Seite „Corona Infos für Hünxe“ ins Leben gerufen.
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Für Bruckhausen und Bucholtwelmen organisieren Freiwillige um Jan Scholte-Reh die Unterstützung. An der Koordination sind neben Mendina Scholte-Reh, Heike Teschner und Kathi Borutta auch Edeka Uttrodt, die Siedlergemeinschaft Brömmenkamp, die Evangelische Kirchengemeinde, die Gaststätte Rühl und der BSV Bruckhausen beteiligt. In Hünxe, Gartrop-Bühl und Hünxerwald haben Freiwillige um Jacqueline Giese, Dominique Freitag und Benedikt Lechtenberg eine Nachbarschaftshilfe ins Leben gerufen. Beide Netzwerke stehen mit dem Ordnungsamt und der Nachbarschaftsberatung der Gemeinde im Austausch. Kontakt für Bruckhausen: 0151/16907852 . Per Mail: hilfe.bruckhausen@gmail.com. Für Hünxe: 0157/34241268, Mail: hilfe.huenxe@gmail.com
Corona-Hilfe für Schermbeck
Auch in Schermbeck hat sich schnell Hilfe formiert – etwa 70 bis 80 Freiwillige der Gruppe „Wir für Schermbeck“ stehen in den Startlöchern. Timo Gätzschmann hat das Angebot zusammen mit Max Messing aufgebaut.
Ältere Menschen ab 65 Jahren und Risikogruppen können sich per Mail unter hilfe@fuer-schermbeck.de oder per Telefon unter 02853/8095889 anmelden. „Ein Zeichen der Solidarität von Menschen für Menschen in einer äußerst schwierigen Zeit“, bezeichnen die Schermbecker Helfer ihre Aktion.