Kreis Wesel. In den sozialen Medien im Kreis Wesel zeigen angesichts der Coronakrise viele Menschen Herz und bieten Älteren und Senioren ihre Hilfe an.
Krisensituationen bringen immer wieder die besonders guten und schlechten Eigenschaften von Menschen zu Tage. Während sich viele besonnene Menschen über Hamsterkäufe auf Kosten von anderen Menschen aufregen, gibt es auch Mitbürger, die sich Gedanken über die schwächeren Mitglieder in der Gesellschaft machen.
In den sozialen Netzwerken schießen Hilfsangebote wie Pilze aus dem Boden. In Weseler Gruppen sind es vor allem Privatpersonen, die ihre Hilfe anbieten. Für die Menschen in der Umgebung einkaufen gehen, Gartenarbeiten erledigen, Rezepte abholen, den Hund ausführen.
Eine Flut von Herzen
Und die Reaktionen darauf sind gekennzeichnet mit einer Flut von Herzen. Eine Nutzerin schrieb zum Beispiel: „Ich denke, es hilft schon viel, dass man weiß, man ist nicht alleine, auch wenn man vielleicht körperlich isoliert ist. Aber mein Herz blüht richtig auf, wenn ich durch solch liebe Menschen wie hier sehe, dass es doch noch Solidarität und Nächstenliebe gibt in unserer Gesellschaft, die sich zuletzt für mich sehr kalt angefühlt hat.“
In Ginderich haben sich Dorfschule und Vereine zusammengeschlossen. Sie möchten insbesondere für ältere Mitbürger die Möglichkeit der Unterstützung anbieten. Unter der Telefonnummer 02803/585 können individuelle Anliegen vorgetragen werden. Neben dem bereits etablierten Fahrdienst sind weitere Dienstleistungen und Hilfestellungen möglich. Auch können sich potenzielle Helfer unter dieser Rufnummer melden. Der Anschluss ist von Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr besetzt, teilt die Dorfgemeinschaft mit.
Fensterverkauf in Bislich
Das Landhaus Drögenkamp in Bislich hat aufgrund der Coronakrise eine besonders pfiffige Idee: „Call & Drive“ haben sie ihren neuen Fensterverkauf betitelt, bei dem die Kunden vorher ihre telefonische Bestellung abgeben und dann aus dem Fenster heraus die frischen Speisen gereicht bekommen.