Hamminkeln/Wesel/Kreis Wesel. Hamminkeln untersagt alle größeren Veranstaltungen, Wesel wird folgen. Für Kita-Kinder und Schüler gibt es eine Notbetreuung.

Das Coronavirus hat das gesellschaftliche Leben im Kreis Wesel fest im Griff. Nicht nur, dass Schulen und Kitas ab der kommenden Woche geschlossen sind. Immer mehr Veranstaltungen werden abgesagt. Besonders in Hamminkeln: Bürgermeister Bernd Romanski zieht die Reißleine legt das öffentliche Veranstaltungsleben in der Stadt praktisch lahm.

Mittlerweile wurden in der Kleinstadt bei vier Bürgern das Corovid-19-Virus im Labor nachgewiesen. Hamminkeln hat eine Ordnungsverfügung erlassen, die erhebliche Einschnitte im Leben der Menschen zur Folge haben wird. So wird die Stadt bis zum 30. April alle eigenen Veranstaltungen mit Publikumsverkehr absagen. Ausgenommen sind Fachausschüsse und Ratssitzungen. Erst einmal. Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen in geschlossenen Räumen und mehr als 200 Personen im Freien sind ab sofort untersagt.

Erlass ist erst einmal unbefristet

Dieser Erlass ist zunächst unbefristet und wird nach Einschätzung von Bürgermeister Bernd Romanski sicherlich auch die größeren Osterfeuer im Stadtgebiet und die ersten Schützenfeste betreffen. Bei kleineren Veranstaltungen müssen die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts beachtet werden und Namenslisten mit Kontaktdaten der Besucher geführt werden, um im Fall der Fälle, die Kontakte von Infizierten nachzuvollziehen. Coronavirus- Mittlerweile 26 bestätigte Fälle im Kreis Wesel

Die Hamminkelner Schulen werden am Montag und Dienstag für eine Betreuung von nicht betreuten Schülerinnen und Schülern sorgen. In den weiterführenden Schulen wird für die aktuellen Abschlussjahrgänge sichergestellt, dass geplante nötige Prüfungen abgelegt werden können. Die Stadt Hamminkeln wird am Montag und Dienstag die Schulbusse zu den Schulstandorten fahren lassen, um den Eltern eine entsprechende Unterstützung in der Betreuung anzubieten. Die Rückfahrt werden an diesen Tagen ebenfalls organisiert.

Keine Schulbusse ab Mittwoch

Ab Mittwoch fahren keine Schulbusse. Eltern mit dringend erforderlichen Betreuungsbedarf können sich in den Schulen melden. Es wird dann für Kinder bis Klasse 6 durch die Schulen eine Betreuung ermöglicht.

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Ab Montag dürfen Kinder keine Kitas betreten. Für die Familien, die eine Betreuung der Kitakinder ab dem 3. Lebensjahr dringend benötigen, richtet die Stadt in der städtischen Jugendeinrichtung Juze von Montag bis Mittwoch in der Zeit von 8.30 bis 15.30 Uhr eine Betreuung ein. Eltern sollten ihren Kindern Brot und Obst mitgeben, denn die Mensa ist ab Montag geschlossen. sie müssen auch für den Transport sorgen. Die Zahl der zu betreuenden Kinder ist auf 80 begrenzt.

So reagiert die Stadt Wesel

In Wesel kündigt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp ebenfalls eine Verfügung zur Absage aller größeren öffentlichen Veranstaltungen an. Sie soll am Montag in Kraft treten. Fest steht schon jetzt, dass der verkaufsoffene Sonntag am 5. April mit Fahrradaktionstag und dem Markt „Rund ums Grün“ ausfällt. Alle städtischen Kultureinrichtungen, Turnhallen, Bäder und Sportplätze schließen. Dazu zählen unter anderem die Musik- und Kunstschule, die Stadtbücherei, Galerie und Theaterkasse im Centrum, das Bühnenhaus, die VHS und das Jugendzentrum Karo. Auch das LVR-Niederrheinmuseum bleibt dicht. Ulrike Westkamp versichert, dass Feuerwehr und Rettungsdienst einsatzbereit bleiben.

Für Eltern gilt: Paare und Alleinerziehende, die wichtigen Berufen arbeiten (Gesundheitswesen, Rettungsdienste, Polizei), dürfen ihren Nachwuchs zur Notbetreuung in die Kita oder die Tagespflege bringen. Die Schulen bieten eine Betreuungsmöglichkeit zunächst am Montag und Dienstag an. Viele Schulen haben bereits Informationen hierzu auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Pro Homine schließt Seniorenheime für Publikumsverkehr

Der Seniorenheim- und Krankenhausbetreiber Pro Homine teilt mit, dass sämtliche Seniorenheime, darunter das Nikolaus-Stift, das Martinistift und das St. Lukas-Heim in Wesel, ab sofort für den Publikumsverkehr geschlossen sind, um die Bewohner vor Ansteckung zu schützen. Angehörige sollen sich bei Fragen an die jeweilige Heimverwaltung wenden. Außerdem bleibt die Caféteria im Marien-Hospital geschlossen, das Gesundheitszentrum Pro Homine sagt sämtliche Kurse bis zum 19. April ab.

Beide Krankenhäuser haben wie berichtet die Besuchszeiten stark eingeschränkt (16 bis 18 Uhr, ein Besucher pro Tag und Patient).

In Hünxe plant die Gemeinde, nach eigenen Angaben, Kita-Notgruppen für bestimmte Berufsgruppen einzurichten. Nähere Infos dazu liegen noch nicht vor. (auf/rme)