Hamminkeln/Duisburg. Ein Gast soll den „Saunaclub“ in Hamminkeln angezündet haben. Ein Gast starb. Gegensätzliche Aussagen des Angeklagten und einer Prostituierten.

Bei einem Brand in einem FKK-Saunaclub am Kesseldorfer Rott in Hamminkeln starb in der Nacht zum 14. Juli 2019 ein 64-jähriger Gast. Der Mann, der den Brand gelegt haben soll, steht derzeit wegen Mordes vor dem Landgericht Duisburg.

Doch was bloß konnte den 43-jährigen Voerder so in Wut versetzen, dass er in Zimmer 16 die Matratze anzündete und so das ganze Gebäude zerstörte?

Diese Frage beantwortete der Angeklagte, der sich ansonsten an kaum etwas aus dieser Nacht erinnern will, am dritten Verhandlungstag: Er habe sich darüber geärgert, dass er nur eine Dame mit auf das Zimmer nehmen wollte, aber noch zwei andere mitkamen. Wobei man einschränken muss, dass ihn das erst angesichts der Rechnung erboste.

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Denn während des Aufenthaltes auf dem Zimmer soll der Angeklagte nichts von Wut haben erkennen lassen. Ihm soll es vielmehr Vergnügen bereitet haben, dass ihm gleich drei Damen zu Willen waren. So jedenfalls die Aussage einer Prostituierten, die sich für ihre Profession im Zeugenstand sehr schamvoll gab.

Prozess: Viele farbige Kondome erheitern die Zuhörer

Ohne Zögern soll sich der 43-Jährige, trotz seiner angeblich hochgradigen Alkoholisierung, nacheinander allen drei Frauen gewidmet haben, ohne dass ein Nachlassen seiner Manneskraft erkennbar gewesen wäre. Details, wie die unterschiedlichen Farben der verwendeten Kondome, konnten Zuhörer nur mit einem gewissen Schmunzeln zur Kenntnis nehmen.

Das Luftbild von Fotograf Hans Blossey zeigt das Ausmaß des Feuers.
Das Luftbild von Fotograf Hans Blossey zeigt das Ausmaß des Feuers. © www.blossey.eu | ans Blossey

Inzwischen verfügt die 5. Große Strafkammer auch noch über deutlich mehr Video-Material als die Ermittlungen der Polizei zunächst zu Tage gefördert hatten. Rund 1000 Video-Sequenzen von unzähligen Überwachungskameras lassen beinahe eine lückenlose Rekonstruktion der Tatnacht und der Bewegungen des Angeklagten zu.

Für den Prozess vor dem Landgericht in Duisbug sind bis Ende April noch sieben weitere Verhandlungstage geplant.