Hamminkeln/Wesel. Bei dem Brand in einem Saunaclub in Hamminkeln kam ein Mann ums Leben. Der Einsatz der Feuerwehr wurde von drei Männern massiv gestört.
Es ist vergleichsweise ruhig Sonntagmittag am Kesseldorfer Rott. Und das, obwohl immer wieder Autos vorbeifahren, kurz stoppen, die Fahrer die Ruine des völlig ausgebrannten „Saunaclubs“ Gallardo anstarren, in dem in der Nacht zu Sonntag ein Mann ums Leben gekommen ist. Andere radeln vorbei – offensichtlich von der gleichen maroden Neugierde getrieben – und mokieren sich zugleich über Gaffer. Die Ruine des Sauna- und FKK-Clubs lässt erahnen, wie schlimm das Feuer gewütet hat.
Eine Person wurde Rettern als vermisst gemeldet
Mitarbeiter hatten in der Nacht die Flammen in einem Trakt bemerkt und um 1.16 Uhr die Feuerwehr alarmiert.Als die Feuerwehr eintraf, stand das Gebäude in Brand, Besucher und Personal hielten sich auf der Straße auf, berichtet der Hamminkelner Wehrleiter Michael Wolbring. Eine Person war den Rettern als vermisst gemeldet worden. Daher war der Einsatzschwerpunkt die Rettung von Menschen aus dem Gebäude. Es gelang auch, den Mann zu bergen. Rettungskräfte versuchten, den leblosen Gast zu reanimieren, wie die Polizei in Wesel mitteilte. Dennoch starb der 64-Jährige noch vor Ort. Mit mehr als 250 Rettungskräften waren die Feuerwehren in Hamminkeln im Einsatz.Feuerwehr
Die Löscharbeiten bezeichnet Wolbring als „sehr anspruchsvoll“, was dem Fassaden- und Dachaufbau mit seinen Isolierungen geschuldet war. Und dem Verhalten dreier Gäste des Clubs: Sie störten die Arbeit der Feuerwehr massiv. Die Polizei nahm am Sonntagmorgen die drei Männer in Gewahrsam, die den Feuerwehrkräften die Löschwasserschläuche weggenommen haben sollen, um sich gegenseitig mit Wasser zu bespritzen.
Feuerwehr musste die Polizei zu Hilfe rufen
„Wir mussten die Polizei zu Hilfe rufen, um unsere Arbeit machen zu können“, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Wehrleiter Michael Wolbring. Vermutlich seien die Männer betrunken gewesen oder haben sich darüber hinaus aggressiv verhalten, darüber könne er nichts sagen. „Ich habe mich umgedreht und die Herrschaften mit unserem Schlauch herumwirtschaften sehen.“
Mit schwerem Gerät mussten die Feuerwehrleute große Bereiche aus Fassade und Dach entfernen, um zu verhindern, dass sich das Feuer auf benachbarte Gebäude ausbreitete. Das gelang den Feuerwehrleuten auch, das Gebäude wurde allerdings komplett zerstört. Die Löscharbeiten dauerten bis in den Vormittag hinein.
Mehr als 250 Rettungskräfte im Einsatz - Polizei hat Ermittlungen aufgenommen
Mehr als 250 Einsatzkräfte waren mit 30 Fahrzeugen im Einsatz, die Feuerwehren Hamminkeln, Bocholt, Wesel und Isselburg. Eine Einheit der Malteser und der Notfallseelsorge des Kreises Wesel kümmerte sich um die Menschen, die Dinslakener Feuerwehr brachte zusätzliche Atemschutzgeräte.
Messfahrzeuge aus Bocholt und Kamp-Lintfort kontrollierten während des Einsatzes die Luft. Trotz des Gestanks habe es sei zu keiner Zeit eine Gefährdung der Bevölkerung gegeben, die Luftmesser haben auch an einem Krankenhaus und in Bereichen jenseits der Stadtgrenze geprüft. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, der Brandort ist gesperrt.