Hamminkeln. Wie geht es weiter mit Schoss Ringenberg in Hamminkeln? Die Stadt und diverse Kooperationspartner entwickeln ein neues Nutzungskonzept.

Als die SPD vor einiger Zeit beantragte, Schloss Ringenberg als „Dritten Ort“ zum namensgleichen Förderprogramm des Landes anzumelden, gab es erst einmal viele fragende Gesichter. „Dritter Ort? Was soll das sein?“ Mittlerweile ist Hamminkeln mit Schloss Ringenberg eines von 17 Projekten, das auf Landesebene für die erste Projektphase „Dritte Orte“ ausgewählt wurde.

Ein Imagefilm gibt nun Aufschluss, was ein „Dritter Ort“ auf Schloss Ringenberg bedeuten könnte. Denn nach dem Zuhause (erster Ort) und dem Arbeitsplatz (zweiter Ort) soll in den herrschaftlichen Gemäuern ein Platz des Zusammentreffens entstehen und Menschen die Möglichkeit der Begegnung mit Kunst und Kultur geboten werden. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Nur wenige Anknüpfungspunkte vor Ort

Das war in der Vergangenheit anders, als durch das Stipendiatenprogramm vor allem die moderne Bildende Kunst auf dem Schloss ihr Zuhause hatte. Das brachte Ringenberg zwar in Fachkreisen viel Applaus ein, hatte aber mit den Hamminkelnern vor Ort nur wenige Anknüpfungspunkte. Mit Auslaufen des Förderprogramms für die Stipendiaten haben Verwaltung und Derik-Baegert-Gesellschaft mit dem Kulturraum Niederrhein überlegt, wie die Zukunft von Schloss Ringenberg aussehen soll.

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Die Verwaltung wird ihre Pläne zum Dritten Ort am Donnerstag, 13. Februar, ab 16 Uhr im Ratssaal während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vorstellen.

Die Derik-Baegert-Gesellschaft lädt am Samstag, 16. Februar, ab 15 Uhr zur Mitgliederversammlung auf das Schloss ein. Auch hier wird es um die Neukonzeption gehen. Bereits in der Einladung zeigt der Vorstand wohin die Reise nach seiner Meinung geht. „Für die Derik-Baegert-Gesellschaft e. V. ist das Ziel klar: Wir wollen den Menschen weiterhin als Akteure der Hochkultur in der Region treu bleiben, aber wir wollen dabei – ganz im Sinne der Erfinder des „Dritte-Orte“-Programms – tragfähige Brücken in die Gesellschaft bauen.“

Klar ist, dass Schloss und Bürger wieder einander näher kommen sollen. Deshalb wird in dem Imagefilm auch immer betont, wie wichtig es ist, dass die Bürger sich mit ihren Ideen einbringen. Bereits beim Ringenberger Weihnachtsmarkt hatten Bürger beim Ideenmarkt mitgemacht und ihre Vorstellungen zu Protokoll gegeben. Parallel arbeitet ein Kernteam, in dem Vertreter der Stadt, der Baegert-Gesellschaft, des Kulturraums Niederrhein und der Musikschule sind, an einem tragfähigen Nutzungskonzept. Denn die Derik-Baegert-Gesellschaft unter ihrem neuen Chef Wolfgang Kostujak hat eine Kooperation mit der Musikschule auf den Weg gebracht und hier aktuell Schwerpunkte gesetzt.

Begegnungsort für die Stadtgesellschaft

Bisher steht fest, dass es folgende Schwerpunkte geben soll: Musik, Residenzzentrum für Künstlerinnen und Künstler, Ausstellungen und Konzerte sowie Begegnungsort für die Stadtgesellschaft unter Mitwirkung vieler lokaler Akteure. In die zukünftige Nutzung wird das Standesamt im Schloss wie auch eine dem Ort angepasste Gastronomie eingeplant. Die hatte es in der Vergangenheit schwer. Pächter gaben sich die Klinke in die Hand.

Das Architektenbüro „raumwerkarchitekten“ hat eine erste Raumplanung erstellt und sich dabei auch mit der Denkmalbehörde zur Beratung in Verbindung gesetzt. Nun gilt es, das Nutzungskonzept fein zu justieren und sich eine Organisationsform wie Trägerverein oder gemeinnützige GmbH zu überlegen. Außerdem will die Stadt unbedingt bei der zweiten Förderphase des Landesprogramms dabei sein und und hofft auf 450.000 Euro für einen Zeitraum von drei Jahren. Am 27. April wollen die Verantwortlichen in einer Veranstaltung die Idee des Dritten Ortes vorstellen und laden die Bevölkerung ein, sich in den Prozess einzubringen.

Zu sehen ist der Imagefilm auf www.hamminkeln.de und www.schlossringenberg.de