Wesel. Lange hat die CDU gewartet, nun will es der Stadtverbandschef Sebastian Hense wissen. Er stellt sich in Wesel der Wahl zum Bürgermeister.
Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Sebastian Hense, erst vor ein paar Monaten im Bürger-Schützen-Haus auf dem Fusternberg in diesem Amt bestätigt, nimmt das Heft nun selbst in die Hand: Er will, wie berichtet, Bürgermeister von Wesel werden. Findungskommission und Vorstand stehen hinter ihm, und wie sieht’s an der Basis aus? 58 stimmberechtigte Mitglieder waren am Dienstagabend in die Gaststätte gekommen, um ihr Votum abzugeben. Am Ende stimmten 56 für den 41-jährigen gebürtigen Weseler, zwei sehen in ihm nicht den richtigen Mann.
Nicht verunsichern lassen
Mit diesem Ergebnis lässt es sich leben. Beifall, Jubel, Umarmungen und ein Blumenstrauß bekundeten das, was zuvor in mehreren Reden bereits deutlich werden sollte: Wesel braucht den Wechsel, den Wechsel an der Spitze der Stadtverwaltung. Nach 16 Jahren sei die Zeit dafür gekommen, sagte die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik aus Brünen. Sebastian solle sich nicht verunsichern lassen, schließlich sei sie der Beweis dafür, dass auch als schwierig geltende Wahlkämpfe zu gewinnen seien: „Wesel braucht frischen Wind.“
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Aufrecht schritt schließlich Fraktionschef Jürgen Linz ans Rednerpult unter dem Schützenadler. „Wir haben einen Kandidaten, zu dem nicht nur Schüler aufsehen können“, sagte er fast ein bisschen aufmunternd, bevor er seinen Parteikollegen eine endlos scheinende Liste an Regeln rund um die Wahl vortrug.
Die grünen Stimmkarten, mit denen die Mitglieder zur Wahlkabine gingen, lagen schon auf den Tischen, als Sebastian Hense sich vorstellte. Denn einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Gemeinsam mit einem engagierten Vorstand und einem tollen Wahlkampfteam soll es bald los gehen, so Hense. Oberstes Ziel: Nach der Kommunalwahl am 13. September soll die CDU die stärkste Fraktion im Rat sein und er die Geschicke der Stadt als Bürgermeister lenken. Dabei legte Hense Wert auf das Wort „gemeinsam“, um dann zu versprechen, mit vollem Herzblut und voller Energie bereit zu stehen. Er sei überzeugt davon, dass die CDU nicht nur die besseren Ideen, sondern auch die besseren Köpfe habe. Am 18. März, so kündigte er bereits an, werde das Team für den Rat aufgestellt und eine Arbeitsversion des Wahlprogramms vorgelegt, das gemeinsam erstellt werde.
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Er sei überzeugt davon, gute Politik zu machen. Schon jetzt seien die Ideen häufig von der CDU gekommen, die dann gemeinsam mit der SPD umgesetzt wurden. Manche fänden das schlecht, aber es sei ein Erfolg, dass schon mehr als 80 Prozent des letzten Wahlprogramms umgesetzt wurden.
Keinen schlechten Job gemacht
In der Stadtentwicklung - dem Fachbereich von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp - brauche man einen Mentalitätswechsel. Tolle Ideen dürften nicht gleich mit Problemen belegt werden, man müsse sie anpacken und versuchen sie umzusetzen. Die Amtsinhaberin habe keinen schlechten Job gemacht, räumte Hense ein. Aber es sei Zeit für einen Wechsel. „Wir können uns nicht auf dem ausruhen, was wir erreicht haben.“ Neuen Schwung und eine echte Perspektive möchte Hense bieten. Die Weseler davon zu überzeugen wird bis zum 13. September seine Aufgabe sein.