Wesel. Wesel feiert seine Zugehörigkeit zum Bund der Hanse. An drei Tagen geht es in der Innenstadt sehr mittelalterlich zu. Höhepunkt ist der Umzug.

Vom 25. bis 27. Oktober erwacht die mittelalterliche Jagd wieder in Wesel: Mit dem 26. Historischen Hansefest feiert die Stadt Wesel ihre Zugehörigkeit zum Bund der Hanse. Die Innenstadt verwandelt sich an diesen drei Tagen in eine Hansemeile mit historischen Bauern- und Mittelaltermarkt, einem mittelalterlichem Programm am Berliner Tor sowie vielen Mitmachangeboten für die ganze Familie. „Das Fest wird in vorbildlicher Weise von der Hanse-Gilde gelebt und gestaltet“, lobt Rainer Benien, Wesels Beigeordneter und zugleich Geschäftsführer von Wesel-Marketing.

„Wir erinnern an die Blütezeit Wesels als Metropole des Handels, der Kirchen und der Kultur", erläutert Ludwig Maritzen, Sekretär der Hansegilde. „Neu sind in diesem Jahr bei dem Markt rund ums Berliner Tor der Töpferbaron, ein Stand mit Keramikkunst, ein Münzsäger mit Münzen aus der ganzen Welt, ein Vornamenskundler, eine Likörmanufaktur und das Drachenweibchen mit historischer Kleidung“, so Maritzen.

Im Torbogen entsteht ein Jagdzimmer

Zum Thema „Jagd im Mittelalter“ wandelt sich der Innenraum des Torbogens in ein großes Jagdzimmer. Gezeigt werden neben Waffen auch ein lebensgroßer, 2,20 Meter hoher Hirsch samt Hirschkuh. „Damit die Leute erkennen, dass das Reh eben nicht die Frau vom Hirsch ist“, so der Hanse-Gilde-Sekretär. Der erste Rat der Hanse-Gilde, Raphael Dymski, hat unter Anleitung von Bogenbaumeister Arthur Rudolph aus einem Haselnussstamm einen imposanten Bogen geschnitzt und mit Federn einer Nilgans auch Pfeile selbst gebaut.

Hansegilde , Stadt Wesel und Wesel-Marketing stellen das 26. Historische Hansefest vor von links: Rainer Benien ,Stadt Wesel und Geschäftsführer Wesel-Marketing, Ludwig Maritzen, Sekretär Hanse-Gilde Wesel, Raphael Dymski , 1. Rat der Hanse-Gilde sowie Yvonne Weck, Wesel-Marketing. 
Hansegilde , Stadt Wesel und Wesel-Marketing stellen das 26. Historische Hansefest vor von links: Rainer Benien ,Stadt Wesel und Geschäftsführer Wesel-Marketing, Ludwig Maritzen, Sekretär Hanse-Gilde Wesel, Raphael Dymski , 1. Rat der Hanse-Gilde sowie Yvonne Weck, Wesel-Marketing.  © NRZ | Johannes Kruck

Auf der Feldseite der Berliner Tores wird ein historischer Jäger den Besuchern mit Falken, Eulen, Habichten und Frettchen die Jagdformen im Mittelalter erklären. Die Weseler Künstlerin Beate Florenz-Reul hat ein Bild der Jagdgöttin Diana gemalt, ein mittelalterlicher Metzger bietet vor dem Berliner Tor Wurst aus Wildfleisch an.

Für Kinder gibt es den Märchenwald

Im Märchenwald besteht für Kinder die Möglichkeit, völlig gefahrlos sich im Bogenschießen auszuprobieren. Ebenfalls können sich Mädchen und Jungen in Prinzessinnen und Ritter verwandeln, oder aber in der Schiffsschaukel in Form eines historischen Segelschiffs auf große Fahrt gehen.

Händler bieten an 80 Ständen ihre Ware an, 16 Hansestädte präsentieren sich beim Hansefest. Unter anderem hat sich das Soester Kulturforum, die St.-Michaels-Gilde aus Zwolle und „Katharina von Kleve“ nebst Hofstaat aus Nimwegen angekündigt. Sämtliche Majestäten werden zudem beim historischen Umzug dabei sein, wenn am Samstag, 26. Oktober, um 18.30 Uhr Bürgermeisterin Ulrike Westkamp – selbstverständlich im mittelalterlichern Gewand – mit ihrem Gatten den Zug vom Berliner Tor bis zum Großen Markt anführt.

Stilechtes leibliches Wohl für die Gäste

Musik und Gaukelei hält ebenfalls Einzug in die Hansestadt: Neben den bewährten Gruppen Duo Ohrenfreund, Duo Obscurum und dem Gauklerpack tritt erstmals die Gruppe „Skadefryd“ (=Schadenfreude) aus Bad Säckingen auf. Bäcker, Bräter, Winzer und Brauer sorgen stilecht für das leibliche Wohl der Gäste. „Alles hat immer auch einen geschichtlichen Hintergrund – der Rest ist Spaß“, fasst Ludwig Maritzen, seine Vorfreude auf das dreitägige Hansefest zusammen.