Wesel. Es war eine Reise mit historischem Hintergrund: Weseler Milizen kämpften an der Seite des Jungherzogs für die Stadt Soest.
Es waren ereignisreiche drei Tage, die 26 Mitglieder der Hanse-Gilde in Soest erlebt haben, berichtet Ludwig Maritzen, der Sekretär der Hanse-Gilde Wesel. Nach Weihung der neuen Fahne ging es am Freitag in das Ritterlager.
In der Gräfte, der Wallanlage der Stadt, war ein Ritterlager gigantischen Ausmasses aufgebaut.
Über 600 Ritter mit Gesinde und Marketenderständen erstreckten sich über eine Strecke von 600 m.Gegen Abend wurde mit 300 Darstellern, Bürgermeister, Räten, Kaufleuten und zahlreichen Rittern zu Fuß und auf dem Pferd der Sturm der auf die Stadt im Jahre 1449 durch den Erzbischof von Köln, Dietrich von Moers, nachgestellt. Der Jungherzog, Johann von Kleve, führte die Soester Truppen an und gewann die Schlacht.
Umzug durch Soest mit 1.000 Gewandeten
Am Samstag gab es einen Umzug durch Soest mit 1.000 Gewandeten. Auf dem Marktplatz fand die Huldigung für den Jungherzog Johann und für seinen Vater, dem Herzog-Adolf, statt. Der Herzog Adolf wurde dargestellt vom Landesherrn Armin Laschet.
Anschließend war die Hanse-Gilde in den Rittersaal des Burghofes eingeladen, wo Laschet in seiner Funktion als Landesherr den seit 1449 nie abgeschlossenen Friedensvertrag im Beisein von Theo Bovens, Kommissar des Königs und Gouverneur der Provinz Limburg, und Stefan, Prinz zur Lippe, unterzeichnet hat.
Ins Ritterlager eingeladen
Am Abend waren die 26 Teilnehmer der Hanse-Gilde vom Kulturverein „Soester Fehde“ ins Ritterlager eingeladen.
Sonntags fand ein ökumenischer Gottesdienst in St. Petri statt. Unter Mitwirkung der Weseler Hanse-Gilde wurde der Gottesdienst in deutsch, ukrainisch, niederländisch, flämisch und norwegisch gestaltet. Neue Verbindungen zu Soest und anderen Städten wurden im Laufe dieses Treffens geknüpft.
Beim Historischen Hansefest Ende Oktober, wird auch Katharina von Kleve, Schwester des Herzog Adolf, mit ihrem Hofstaat zu Gast sein. Sie wird in Nimwegen sehr verehrt. Als sie gestorben ist, wurde sie im Kartäuserkloster auf der Grav-Insel beigesetzt.
Ihre Gebeine wurden später zusammen mit denen ihres Bruders und dessen Frau in die Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Wesel gebracht.
„Es war eine Reise mit historischem Hintergrund. Weseler Milizen kämpften an der Seite des Jungherzogs für die Stadt Soest. Nach dem Sieg wurde in Wesel gefeiert und gebetet, da man befürchtet hatte, dass die Truppen des Erzbischofs von Köln nach einem eventuellen Sieg weiter an den Rhein ziehen“, so Maritzen.