Wesel. Auf dem Areal des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes ist das erste Gebäude mit 28 Wohnungen fertig - und begehrt: Fast alle sind bereits vermietet.
Ein geräumiges Treppenhaus, helle Wohnungen mit Böden in Holzoptik, behindertengerechten Badezimmern und als Highlight vier Penthouse-Wohnungen im Dachgeschoss mit großer Terrasse – die Besucher waren am Freitag sehr angetan von dem neuesten Projekt der Wohnungsbaugenossenschaft, das nach einigen Verzögerungen in nur 16 Monaten auf dem Gelände des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes entstanden ist.
22 Mieter haben schon einen Vertrag unterschrieben und werden das Haus in Kürze mit Leben füllen, berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Gilhaus bei der Einweihungsfeier erfreut.
Bombenfunde und Fledermäuse bremsten den Bau anfangs aus
Nach einen ruckeligen Baustart, der durch Fledermäuse im leerstehenden Kreiswehrersatzamt und Bombenfunde auf dem Baugelände verzögert wurde, dauerte es am Ende nicht einmal eineinhalb Jahre bis zum Einzugstermin am 1. Oktober. „Ein ambitioniertes Vorhaben, aber wir haben es geschafft“, resümierte Gilhaus.
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp erinnerte bei der Feier in der Tiefgarage an die langwierigen Bemühungen der Stadt beim Grundstückskauf, nachdem klar war, dass das Kreiswehrersatzamt nach der Schließung vor sieben Jahren einer Bebauung weichen soll. Fünf Ratsbeschlüsse und 28 wichtige Etappen zählte die Rathauschefin bis zum geglückten Erwerb der Fläche, die aufgrund der zentralen Lage sehr begeht war. 2017 rückten die Bagger zum Abriss des Kreiswehrersatzamtes an.
Geothermie liefert Wärme für die Wohnungen
Nun entsteht auf den Areal in bester Innenstadtlage ein Komplex mit Wohnungen und einer radiologischen Praxis. Den ersten Abschnitt erstellte die Wohnungsbaugenossenschaft. Die 28 Wohnungen sind zwischen 55 und 120 Quadratmeter groß, haben einen Balkon oder eine Terrasse, Fußbodenheizung, Aufzug und Tiefgarage. Die Grundwärme für das Gebäude liefert eine geothermische Anlage. Aufgrund der hochwertigen Ausstattung liegt der Mietpreis bei 9,15 pro Quadratmeter. Für die Wohnungen, die allesamt seniorengerecht ausgestattet sind, interessieren sich auch Jüngere – die Altersspanne der Mieter reicht von von Mitte 30 bis Ende 70.
Interessiert begutachtete auch Norbert Haeser, Vorstand des Weseler Bauvereins, das neue Gebäude. Denn der Bauverein errichtet direkt nebenan in einem zweiten Bauabschnitt eine ähnliche Wohnanlage mit 46 Wohnungen. Auch hier gab es vor dem Start unerwartete Verzögerungen, weil bei den Ausschachtungsarbeiten historische Mauern der früheren Festungsanlage zutage kamen und archäologisch untersucht werden mussten.
Zweiter Bauabschnitt an der Kreuzstraße soll Ende 2020 fertig sein
Vor einigen Wochen hat nun der Hochbau begonnen und Haeser rechnet damit, dass die 50 bis 120 Quadratmeter großen Wohnungen Ende 2020 bezugsfertig sein werden – das ist zumindest das Ziel.
Als letzter Bauabschnitt soll schließlich an der Ecke Kreuzstraße/Esplanade die Arztpraxis entstehen. Damit erhält das Gelände ein komplett neues, modernes Gesicht.