Wesel. Die Vorarbeiten für das Projekt der Kati Faßbender-Stiftung sind so gut wie beendet. Eine Finanzierungslücke muss über Spenden geschlossen werden.
Eigentlich sollte das lange geplante Hospiz auf dem Areal des Evangelischen Krankenhauses schon in diesem Jahr im Bau sein. Das wird nicht mehr klappen. Doch im kommenden Frühjahr oder Sommer soll es nun endlich losgehen. Die Vorarbeiten sind so gut wie abgeschlossen, der Bauantrag wird im Herbst gestellt. Ein finanzielle Lücke von rund 170.000 Euro gilt es noch über Spendengelder zu schließen, doch daran wird das Projekt nicht scheitern, versichern die Kuratoriums-Mitglieder der Kati Faßbender-Stiftung. Ab 2021 können nach derzeitigen Planungen elf schwerkranke Menschen fürsorglich und kompetent begleitet werden.
Damit kann die Kati Faßbender-Stiftung ihr wichtigstes Anliegen in die Tat umsetzen. Ein stationäres Hospiz wird in Wesel dringend benötigt, denn im rechtsrheinischen Kreis Wesel gibt es keines.
Das Hospiz in Wesel wird dringend benötigt
Der Bedarf ist groß, wissen Heinrich Schnieders, Alexanders Tepasse und Christian Beuting vom Kuratorium der Stiftung, die Bauherr und zugleich Mitbetreiber des Hospizes sein wird – gemeinsam mit den beiden Weseler Krankenhäusern und dem Caritasverband. Bei den ambulanten Hospizdiensten gibt es aufgrund der großen Nachfrage Wartezeiten, berichtet Heinrich Schnieders. Es komme vor, dass Menschen aus diesem Grund im Krankenhaus sterben müssten.
In den elf Appartements soll es den schwerkranken Menschen an nichts fehlen: Intensive Betreuung durch insgesamt 22 speziell geschulte Fachkräfte – Pfleger, Sozialarbeiter, hauswirtschaftliche Kräfte – sowie ehrenamtliche Helfer werden sich um die Bewohner kümmern. In den Zimmern ist bei Bedarf auch Platz für Angehörige, die bei den Bewohnern übernachten wollen.
Das Haus bietet Platz für Angehörige
Zusätzlich ist im Haus ein Gästezimmer und ein Raum der Stille geplant. Alle Zimmer erhalten eine Terrasse, auf die auch die Betten geschoben werden können. Dazu soll ein Netzwerk von weiteren Helfern einbezogen werden: Hospiz-Initiative, Palliativ-Stationen, das ambulante Palliativ-Team (SAPV) sowie Ärzte aus den Krankenhäusern beteiligen sich. Die Hospiz-Bewohner können sich auch weiter von ihrem Hausarzt versorgen lassen, versichern die drei Mitglieder des Stiftungs-Kuratoriums. Für die Angehörigen der Hospiz-Bewohner soll es ebenfalls Gesprächsangebote geben.
Die Bauherren haben sich für die Planung in anderen Hospizen umgesehen. Wohnkomfort und Wohlfühl-Atmosphäre sei ihnen neben der medizinischen Versorgung wichtig, berichtet Alexander Tepasse.
Für den Hospizbau werden noch Spenden benötigt
Die Krankenkassen sehen das Konzept positiv, weil das Hospiz durch die vier Betreiber breit aufgestellt sei.
Die exakte Kostenermittlung läuft derzeit noch, doch es ist bereits klar, dass rund 200.000 Euro aus eigenen Mitteln zugeschossen werden müssen. Die Baukosten liegen bei etwas über 2,2 Millionen Euro, über die Krankenkassen werden rund zwei Millionen Euro refinanziert. Der Rest soll über Spenden gestemmt werden. 30.000 Euro konnten schon verbucht werden. Derzeit wird überlegt, einen Beirat zu gründen, der sich um die Sammlung weiterer Spenden kümmert. Infos zur Kontoverbindung finden sich auf der Homepage des Evangelischen Krankenhauses Wesel unter www.evkwesel.de.