Kreis Wesel. . Die „Spezialisierte ambulante Palliativversorgung“ bietet rund um die Uhr Ansprechpartner. Menschen sollen am Lebensende daheim versorgt werden.
Am Lebensende gut betreut sein und in vertrauter Umgebung sterben dürfen – das wünschen sich wohl alle Menschen. Wenn eine intensive Pflege notwendig ist, bleibt jedoch oft nur das Krankenhaus. Das soll sich für Schwerstkranke in Zukunft ändern: Zum 1. Januar ist im rechtsrheinischen Kreis Wesel das Netzwerk der „Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung“ (SAPV) an den Start gegangen. Ausgebildete Palliativfachkräfte kümmern sich um Patienten, die intensive Betreuung brauchen.
Das Besondere: „Ein Team von Ärzten und Pflegern steht den Schwerstkranken 24 Stunden am Tag zur Verfügung“, erläutert die ärztliche Koordinatorin Martina Schott. In einigen Kommunen des Kreises gibt es das Angebot schon, der rechtsrheinische Bereich war bisher ein weißer Fleck – auch wenn es bereits Palliativangebote wie den Pflegedienst e.Vita gibt, der übrigens auch Teil des Netzwerkes ist, für das das Evangelische Krankenhaus Wesel die Geschäftsführung übernimmt. Fünf niedergelassene Ärzte aus Voerde, Hamminkeln und Wesel und zwölf Pflegekräfte des Palliativdienstes e.Vita und des Caritasverbandes gehören dem SAPV-Team an.
Pflege für Patienten, die intensive Versorgung brauchen
Wird der Dienst von Angehörigen, Patienten oder Ärzten eingeschaltet, macht sich Koordinatorin Christel Wolbring zunächst einmal ein Bild von der Erkrankung und der Versorgungssituation. Nicht jeder Patient benötigt das spezielle Team. Gedacht ist es für Menschen, die intensive Versorgung brauchen, die für Hausärzte oder Pflegedienste nicht zu stemmen ist. Menschen mit starken Schmerzen oder Atemnot etwa, also Patienten, für die eine sichere Rufbereitschaft notwendig ist.
Ziel ist es, dass die Menschen trotz der schweren Erkrankung die letzte Lebensphase in gewohnter Umgebung verbringen können. Da jederzeit Fachkräfte ansprechbar sind, die mit der Erkrankung vertraut sind, kann eine Einweisung ins Krankenhaus oft vermieden werden. Zudem kooperiert das Team mit Apotheken, so dass auch die Beschaffung von Medikamenten jederzeit gewährleistet ist. So kann den Schwerkranken bestmögliche Linderung ermöglicht werden.
Palliativdienst kooperiert mit Hausärzten und Pflegern
Hausärzte und Pflegedienste sollen nicht aus der Behandlung herausgedrängt werden, versichert Christel Wolbring. „Wir werden mit gewachsenen Strukturen kooperieren“. Für die Übernahme der Betreuung durch das SAPV-Team ist eine ärztliche Verordnung notwendig. Das Interesse an dem Angebot ist groß: 120 Vertreter der Ärzteschaft, Krankenhäuser und Pflegedienste nahmen an einer Informations-Veranstaltung in Wesel teil, bei der das Angebot vorgestellt wurde.
Kontaktaufnahme und weitere Informationen unter 0281/106-2366.