Wesel. Die Cassiopeia-Stiftung, die sich um Menschen mit Behinderung kümmert, plant für 2020 ein zweites Haus mit zwölf Appartements.
Ein zweites Zuhause für junge Menschen mit Behinderung, die sich von Zuhause wie andere ihrer Generation abnabeln wollen, ist in greifbare Nähe gerückt. Zwei Grundstücke für einen Neubau mit zwölf Appartements hat die Cassiopeia-Stiftung in Wesel in Aussicht – in Kürze solle die Entscheidung fallen, wo die Bagger im kommenden Jahr rollen werden.
Acht Interessierte gibt es schon für das neue Haus
Nach dem Vorbild des Hauses an der Gelißstraße, wo zwölf junge Menschen nun seit einigen Jahren leben, hat sich eine zweite Gruppe mit acht Interessenten gefunden. Um das Projekt zu unterstützen, hat die Stiftung ein Benefiz-Konzert mit den Ruhrgebiets-Band „Mottek“ organisiert.
Schon seit einiger Zeit sind die Mitglieder der Cassiopeia-Stiftung, die nicht nur aus Wesel, sondern beispielsweise auch aus Dinslaken, Voerde und Schermbeck stammen, damit beschäftigt, das zweite Bauprojekt auf solide Beine zu stellen. Acht Familien haben sich gefunden, deren Sprösslinge – allesamt um die 20 Jahre alt – in ein eigenes Appartement ziehen möchten.
Vier Interessenten könnten sich noch am neuen Projekt beteiligen, denn zwölf Personen in einem Haus ist eine optimale Größe, erklärt Silvia Kuhlmann von Cassiopeia. Ziel des Projekts ist es, dass junge Menschen mit Behinderung so selbstständig und unabhängig wie möglich und mit so viel Betreuung wie nötig in den eigenen vier Wänden leben können. An der Gelißstraße hat die Stiftung im Jahr 2012 das erste Haus gebaut, nach diesem Vorbild soll auch das zweite entstehen.
Für sich oder in Gemeinschaft, das Haus bietet beides
Finanziert wird das Projekt zu einem großen Teil über Kredite der Stiftung, Fördermittel und Spendengelder, die Kredite werden über die Miete abbezahlt. Jeder Bewohner erhält eine eigene kleine Wohnung, es gibt aber auch Gemeinschaftsbereiche und einen Garten. Das Ganze ist weder ein Heim noch eine Wohngemeinschaft, erklärt Kuhlmann, sondern eine Form des ambulant betreuten Wohnens.
Über den Verein „BetreuWo“ ist ein stets ansprechbarer Hintergrunddienst sichergestellt sowie Unterstützung für den Bewohner. Ambulante Pflege und weitere notwendige Hilfen organisieren die Familien für die jungen Leute selbst – jeder nach seinem Bedarf.
Spätestens 2022, so hoffen die Organisatoren, wird das neue Haus stehen. „Das ist eine enorme Chance für die jungen Menschen, wie das Wohnprojekt in der Gelißstraße von Anfang an zeigen konnte. Alle zwölf Mieter sind nach wie vor stolz auf ihre Wohnung, der Zusammenhalt gestaltet sich bemerkenswert und oft anrührend“, berichtet Silvia Kuhlmann über das bestehende Haus.
Das komplizierte Miteinander der unterschiedlichen Interessengruppen, Mieter, Herkunftsfamilien, Betreuer, der Stiftung als Vermieterin, dem gewählten Betreuungsdienst mit seinen Unterstützern und Assistenten und den Pflegediensten laufe gut und vertrauensvoll.
Das Benefizkonzert soll helfen, die Pläne zu verwirklichen. Schon jetzt trifft sich die Gruppe regelmäßig, außerdem fallen Kosten für die Planung und Organisation des neues Projekts an. Weitere Infos zur Stiftung und zum Projekt sowie Kontakt: www.cassiopeia-stiftung.de
Mottek rockt für die Cassiopeia-Stiftung in der Zechenwerkstatt
Am Samstag, 7. September, rockt Mottek für die Cassiopeia-Stiftung in der Zechenwerkstatt Dinslaken, Hünxer Straße 372. Einlass ist ab 18.30 Uhr, ab 19.30 Uhr steht die Band Mokes auf der Bühne, um 21 Uhr übernimmt Mottek.
Karten für zwölf Euro gibt’s im Vorverkauf in Wesel im Café Vesalia, Dinslakener Landstraße 5, bei Iserloh Hören und Sehen, Viehtor 14, und in der Weinzeit, Großer Markt 12. In Dinslaken verkauft die Center-Information in der Neutorgalerie, die Stadtinfo an der Ritterstraße und die Kreuzapotheke, Hünxer Straße 401, Tickets. Abendkasse: 15 Euro. Infos hierzu auch bei der Cassiopeia Stiftung unter 0157361 10664.