Wesel. Die Umgestaltung des kleinen Parks in der Stadtmitte ist beendet. Neben Bänken zum Verweilen gibt es Fitnessgeräte und eine Veranstaltungsfläche.

Genau in dem Moment, als Bürgermeisterin Ulrike Westkamp das rote Band zum neu gestalteten Kasinogarten durchschneiden wollte, kam ein kräftiger Schauer herunter. Pech für alle, die zur Eröffnung des Grüngürtels gekommen waren, aber gut fürs Grün – denn auch hier hat der trockene Sommer seine Spuren hinterlassen. Trotzdem zeigte sich die Bürgermeisterin begeistert von dem neu konzipierten Park in der Stadtmitte, der als „Bürgerpark für alle Generationen“ gedacht ist.

Breite, gepflasterte Wege mit Handläufen, eine durchgehende Beleuchtung, eine neue Bepflanzung, Sitzgelegenheiten, Fitnessgeräte und eine Veranstaltungsfläche – das alles bietet das etwa einen Hektar große Areal zwischen Martinistraße und Flesgentor.

Bäume und Hecken werden im Herbst gepflanzt

Noch ist nicht alles fertig – einige Bepflanzungen können erst im Herbst vorgenommen werden, erklärt Heinz-Georg Oberender, beim städtischen ASG für Grünflächen und Baumschutz zuständig, und auch das Gras im oberen Bereich des Kasinogarten muss noch wachsen. Schwarzahorn-Bäume werden im Herbst im Bereich an der Martinistraße gepflanzt, ebenso Bäume und eine Hecke an der Fitness-Fläche mit den „Fünf Esslingern“, die Oberender nicht ohne Stolz präsentiert.

„Fünf Esslinger“ für effektive Übungen im Park

In Süddeutschland wird das von Dr. Martin Runge entwickelte Bewegungsprogramm gerne angenommen berichtet er. An den Geräten sollen sich besonders ältere Menschen mit einfachen, aber effektiven Übungen fit halten können.

Auch im Halbrund an der Martinistraße vor dem Seniorenheim können die Besucher nicht nur auf den Bänken sitzen, sondern gleichzeitig mit fest installierten Beintrainern die Muskeln stärken.

Die Eröffnung des umgestalteten Kasinogartens wurde am Donnerstag  gefeiert.
Die Eröffnung des umgestalteten Kasinogartens wurde am Donnerstag gefeiert. © FFS | Erwin Pottgiesser

„Mein Mann und ich haben alles ausprobiert“, versicherte Ulrike Westkamp bei der Eröffnung mit einer Reihe von Gästen und Seemannsliedern des Shanty-Chores Wesel. Sie erinnerte daran, dass in die Neukonzeption Ideen des städtischen Gestaltungsbeirates, des Martini-Stiftes sowie befragter Bürger eingeflossen sind.

Platz für Veranstaltungen im Kasinogarten

Der Kasinogarten soll nicht nur für die älteren Nutzer interessant sein: Für die Jugendlichen gibt es spezielle Sitzmöbel, es wird noch eine Art „Slackline“ – allerdings aus dünnem Stahlseil – zum Balancieren installiert. Im oberen Bereich des Gartens wurde eine Multifunktionsfläche angelegt, die zum Beispiel von den nahe gelegenen Schulen als Freiluft-Klassenzimmer oder für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Fläche ist mit einer Beleuchtung und Strom ausgestattet.

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Die Neugestaltung, die im November vergangenen Jahres begonnen wurde, ist Teil des Handlungskonzepts zur Umgestaltung der Innenstadt, erklärte die Bürgermeisterin – und geplant ist, dass sich Wesel im kommenden Mai am Tag der Städtebauförderung mit einer Veranstaltung im Kasinogarten beteiligt.

Planer des Parks haben auch an Insekten gedacht

Übrigens haben die Planer nicht nur an die Menschen in der Innenstadt, sondern auch an die Insekten gedacht: Die Staudenbeete sind bereits bepflanzt, weitere Blumen sollen folgen und wenn das Baustellenschild weicht, werden dort zwei Insektenhotels Kleinsttieren ein Zuhause und die Möglichkeit zur Brutaufzucht bieten.

>> Kostenrahmen bei der Umgestaltung wurde eingehalten

Die Umgestaltung des Kasinogartens kostete rund eine halbe Million Euro. Der geplante Kostenrahmen sei eingehalten worden, versicherte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Zur Finanzierung des Projekts hatte sich die Stadtverwaltung im Jahr 2017 um Zuschüsse aus Bundes- und Landesmittel beworben.

Von Landesbauministerin Ina Scharrenbach persönlich erhielt Ulrike Westkamp noch im Dezember des gleichen Jahres den Zuwendungsbescheid über eine Förderung in Höhe von rund 392.000 Euroüberreicht. Rund 30 Prozent der Baumaßnahmen musste die Stadt aus Eigenmitteln finanzieren.