Wesel. Beim RRX geht mit dem RE 5 eine der längsten und meistgenutzten Linien an den Start. In den ersten Wochen und Monaten gibt es Einschränkungen.
Zwölf weitere Züge des neuen Rhein-Ruhr-Express’ rollen ab Sonntag durch Nordrhein-Westfalen - auf der verspätungsanfälligen Strecke zwischen Wesel und Koblenz. Der private Bahnbetreiber National Express übernimmt die Linie RE 5 mit dem Fahrplanwechsel in diesem Sommer und wird die modernen RRX-Züge einsetzen. Bisher waren auf der Strecke Züge der Deutschen Bahn unterwegs.
Für Reisende und Pendler erhoffen sich die Nahverkehrsverbünde Verbesserungen: Aktuell sei die Linie als eine der Strecken mit dem höchsten Fahrgastaufkommen «ein Sorgenkind in Sachen Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit», hieß es in einer Mitteilung der beteiligten Partner. Mit dem neuen Betreiber National Express habe man nun das Konzept angepasst. So soll der Zug nicht wie ursprünglich vorgesehen in Remagen geteilt werden, sondern in voller Länge durchfahren. Generell sollen die leistungsstarken Siemens-Züge pünktlicher sein, versprechen die Betreiber. Durch ein modernes Wartungs- und Reparaturdepot garantiert Hersteller Siemens zudem, dass immer Züge verfügbar sind.
Neue Züge halten erstmal nicht in Oberhausen-Holten und Voerde
Allerdings halten die neuen Züge erstmal nicht an allen Haltstellen auf der RRX-Strecke. Gerade Pendler am Niederrhein und im Ruhrgebiet trifft das: Denn der Bahnhof Oberhausen-Holten kann mindestens bis Mitte Juli nicht angefahren werden, in Voerde halten die Züge laut VRR sogar bis Ende September nicht – allerdings nur in Richtung Koblenz. Der Grund: Die Bahnsteighöhen müssen an die neuen Fahrzeuge angepasst werden und die Arbeiten sind nicht rechtzeitig fertig geworden. Aus diesem Grund entfällt auch der zweimal pro Tag geplante Halt in Empel-Rees. Reisende können als Alternative die RB 35 und den RE 19 nutzen.
Viele Bauabschnitte noch in der Genehmigungsphase
Die ersten RRX-Züge waren vor einem halben Jahr auf der Linie RE 11 zwischen Düsseldorf und Kassel an den Start gegangen. Reisende und Fahrgastverband Pro Bahn zeigten sich bislang zufrieden mit dem Angebot, das der Bahnbetreiber Abellio übernommen hat. Es folgen der RE 6 zwischen Köln/Bonn Flughafen und Minden (ab Dezember 2019, National Express), der RE 1 von Aachen nach Hamm (ab Juni 2020, Abellio) und der RE 4 von Dortmund nach Aachen (ab Dezember 2020, National Express).
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Bis der RRX wie geplant im 15-Minuten-Takt Köln und Dortmund verbindet, werden aber noch Jahre vergehen. Dazu ist zunächst ein umfangreicher Ausbau des Schienennetzes nötig. Doch viele der geplanten Bauabschnitte befinden sich noch in der Genehmigungsphase. Vor 2030 rechnen die Beteiligten nicht mit einem Abschluss. (dpa/rku)