Wesel. . Inzwischen haben sich die Pläne zur Sanierung von St. Mariä Himmelfahrt verändert und konkretisiert. Verwaltungsneubau samt Verbindungsgang.

Sie nimmt inzwischen Formen an, die Planung für die runderneuerte Stadtkirche St. Mariä Himmelfahrt. Wenn es sich auch, das betont Pfarrer Stefan Sühling, noch um eine Vorplanung handelt. Wie berichtet, wird die Kirche, zu großen Teilen 1952 vom Architekten Rudolf Schwarz als Ersatz für die im Krieg größtenteils zerstörte neugotische Kirche erbaut, saniert. Inzwischen sind die Pläne des Architekten Franz-Jörg Feja, dessen Entwurf sich beim Wettbewerb im November 2017 durchgesetzt hat, verändert worden.

Verwaltungsbau Antonistraße

Das Pfarrhaus wird abgebrochen, der Kirchturm steht dann frei. Wie Sühling gestern vorstellte, soll, anders als im Ursprungsentwurf, ein geplanter Erweiterungsbau nicht direkt an der Kirche entstehen. Statt dessen wird, Stand heute, das Verwaltungsgebäude der Zentralrendantur ebenfalls abgebrochen. Er war zu klein geworden. Entlang der Antonistraße entsteht ein neuer, zweigeschossiger Verwaltungsbau, durch einen gläsernen Verbindungsgang an die Kirche angedockt. Im Neubau ist Platz für die rund 25 Mitarbeiter der Rendantur plus die Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Erdgeschoss. Im Verbindungstrakt kommen Sanitärräume und eine Küche unter, im zweiten Geschoss soll es Sitzungsräume geben.

Brandschutzvorschriften änderten den Plan

Reiz dieser Idee: Der Kirchengarten würde erhalten bleiben, was viele in der Gemeinde begrüßen, so Sühling. Kirche, Anbau und Verbindungsgang würden, städtebaulich deutlich gefälliger gegenüber dem Ursprungsplan, den Garten einrahmen.

Allerdings ist die Planungsänderung dem Brandschutz geschuldet. Der in der Kirche vorgesehene, luftig wirkende multifunktionale Raum benötigt Notausgänge. Und zwar ins Freie - das war beim ersten Plan nicht möglich, man wäre in den Anbau gelaufen.

Der Baugrund birgt möglicherweise Geheimnisse

Die Krypta unter der Kirche – sie entstand in den 30er Jahren auf den Fundamenten der deutlich älteren Vorgängerkrypta – ist den Gottesdiensten vorbehalten. Nach der Sanierung wird es einen Aufzug am Verbindungsweg geben, so dass die Menschen barrierefrei hinab gelangen können. Übrigens: Irgendwo hier müssen die Gebeine von Herzog Adolf II. von Kleve und seiner Frau Maria von Burgund ihre letzte Ruhestätte haben – die Kartäuser hatten sie mit ins früher hier ansässige Dominikanerkloster genommen, als sie vor den Spaniern von der Grav-Insel flohen. Wo genau die Gebeine liegen, ist laut Sühling nicht bekannt. St. Mariä Himmelfahrt und die direkte Umgebung, das ist ein Ort mit langer kirchlicher Geschichte. Sie wird ihre Spuren im Baugrund hinterlassen haben – das kompliziert das Projekt. Der Bodendenkmalschutz ist mit im Boot. Es ist nicht genau dokumentiert, welche Gebäude in früheren Jahrhunderten wo gestanden haben – und was sich möglicherweise noch unter ihnen befindet.

Viele Fragen sind noch offen

Nur eines von vielen Problemen, vor denen die Aktiven stehen. Es gibt noch viel zu tun, bevor der Bau losgehen kann. „Es ist einfach unglaublich kompliziert“, sagt Pfarrer Sühling. Die Frage der Heizung muss unter anderem geklärt werden – die Kirche Sankt Mariä Himmelfahrt steht zudem unter Denkmalschutz. Doch die Denkmalschützer sitzen von Anfang an mit am Tisch und prüfen die Pläne gründlich.