Wesel. . Im Rahmen der Renovierung bekommt die Kirche Mariä Himmelfahrt gleich eine neue Struktur. Das alte Gesicht geht aber nicht komplett verloren.
- Im einem Auswahlverfahren setzte sich Architekt Franz-Jörg Feja mit seinem Entwurf durch
- Er soll die Kirche Mariä Himmelfahrt nicht nur renovieren, sondern auch neu strukturieren
- Dabei sticht neben dem freistehenden Kirchturm und einem neuen Anbau vor allem ein Merkmal heraus
Ein Raum im Raum, ein neuer Anbau und ein freistehender Kirchturm: Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt in der Pastor-Janßen-Straße wird nach dem zukünftigen Umbau ein neues Gesicht bekommen, ohne jedoch das alte zu verlieren. Der Entwurf von Franz-Jörg Feja, der das Büro „Feja + Kemper Architekten“ vertritt, setzte sich im Auswahlverfahren (die NRZ berichtete) durch und überzeugte das Preisgericht einstimmig.
Das markanteste Merkmal des Entwurfs ist sicherlich der rechteckige Raum im Raum, der an den kürzeren Seiten komplett verglast ist und sich in dem jetzigen großen Kirchensaal befinden wird. „Er ist durch eine mobile Trennwand teilbar und bietet für Gottesdienste, Vorträge oder Konzerte Platz“, erklärt Feja seinen Entwurf. Davor ist mit einem großem Foyer weiterer Raum für Multifunktionalität – ein Aspekt, der in den Vorgaben der Gemeinde eine wichtige Rolle spielt. Ebenso wie die Eingliederung der Kirche im Stadtbild.
Der Kirchturm wird freistehen
„Ich zeichne meine ersten Skizzen immer mit dem Bleistift“, sagt der Architekt, der auch bei dieser „schwierigen Aufgabe“ keine Ausnahme gemacht hat. Doch rund um den Kirchturm, der ebenso wie das historische Portal unberührt bleibt, hat er vor allem das Radiergummi herausgeholt. Der Turm soll nämlich durch den Abriss des Pfarrhauses freistehen, wodurch ein neuer Platz vor der Kirche entstehen wird. Der leitende Pfarrer Stefan Sühling erklärt, dass das Portal dann auch vom Großen Markt aus sichtbar werde – und die Kirche besser ins Stadtbild miteinbezogen. Doch es gab für das Architekturbüro noch mehr Vorgaben zu beachten.
Schließlich mussten auch die Räume, die normalerweise im Pfarrheim ihren Platz finden irgendwo untergebracht werden. Das alles sollte aber unter Berücksichtigung des Brandschutzes und der Barrierefreiheit geschehen. Und die Krypta, die laut Sühling „der Gottesdienstraum ist und bleibt“, muss auch eine gewichtige Rolle im Entwurf spielen. Feja hat all das mit einem Anbau gelöst, der nördlich an die Kirche gesetzt werden soll. Der verfügt nicht nur über ein Kellergeschoss, um neben den bekannten Stufen einen zweiten Zugang zur Krypta zu schaffen, sondern auch über ein Treppenhaus mit Fahrstuhl, über das ebenso die zusätzlichen Räume im Gebäude erreicht werden können.
Kosten sind noch nicht genau zu beziffern
Kosten spielten für die Auswahl des Siegers keine Rolle – sie seien jetzt ohnehin noch nicht genau zu beziffern, stellt Sühling klar. Die Verantwortlichen rechnen aber mit mehreren Millionen Euro, die vor allem von der Kirche gestemmt werden müssen. Interessierte haben noch bis Freitag, 1. Dezember, jeweils 15 bis 18 Uhr im Pfarrheim, Brüderstraße 5, die Möglichkeit, sich alle Entwürfe anzuschauen. Ein Mitglied des Preisgerichts wird auch stets für Fragen vor Ort sein.
>> DIE NÄCHSTEN SCHRITTE DES VORHABENS
Beim Sieger-Entwurf von Franz-Jörg Feja handelt es sich lediglich um ein Grundkonzept, das jetzt die Basis für weitere Planungen darstellt.
Der Kirchenvorstand entscheidet im Januar final über das Bauvorhaben. Planung und Durchführung dauern dann voraussichtlich jeweils circa ein Jahr.