Wesel. . Fasskeller Betreiber Andreas Neuenhoff und Sänger Cesare Siglarski organisieren Abende mit Live-Musik. Das kommt in der kalten Jahreszeit gut an.

Wer die einstige Kneipenmeile am Kornmarkt in Wesel mit heute vergleicht, der könne nur verlieren, findet Andreas Neuenhoff, der inzwischen seit fast fünf Jahren den Fasskeller betreibt. „Es findet nun mal eine Entwicklung statt und es liegt ja an uns etwas zu tun.“ Deswegen tut er etwas: Seit Ende Januar organisiert er im zweiwöchigen Rhythmus im Fasskeller Abende mit Live-Musik. Unterstützung erhält er dabei von Sänger und Gitarrist Cesare Siglarski aus Dinslaken.

Woher sie sich kennen? „Eine witzige Aktion“ sind sich die beiden einig. Siglarski machte an einem Tag im vergangenen Sommer in der Weseler Innenstadt Straßenmusik. „Wir kannten uns bis dato nicht.“ Neuenhoff war auf dem Weg zur Bank und sprach den Dinslakener an, ob er nicht einmal Lust hätte etwas Musikalisches in Wesel auf die Beine zu stellen. Dann habe er ein Kärtchen mitgenommen, so kam später der Kontakt zustande.

Atmosphäre gefiel Neuenhoff

Denn die Idee, einmal etwas mit Live-Musik anzubieten, die habe er schon länger gehabt, sagt Neuenhoff, der aus Dämmerwald stammt. Früher habe er in einem Irish Pub in Bocholt gekellnert, da habe es auch Abende mit Live-Musik gegeben. Ihm gefiel die Atmosphäre. Seit 2015 betreibt Neuenhoff inzwischen das Restaurant mit Bar-Betrieb am Kornmarkt, seit 20 Jahren ist er in der Gastronomie tätig.

„Kein Tag ist wie der andere“, ihm gefalle der Kontakt zu den Gästen sowie die Möglichkeit, kreativ zu sein. Mit Cesare Siglarski hat er einen Künstler getroffen, der gut vernetzt ist: Der selbstständige Sänger und Gitarrist rief 2015 am Tenderingssee in Voerde die Accoustic Lounge ins Leben, im Winter findet das im Dachstudio in Dinslaken statt. Dazu lädt er regelmäßig verschiedene Künstler ein – aus der Region und darüber hinaus.

Idee auch für den Sommer am Kornmarkt

Beim ersten Termin im Weseler Fasskeller trat Siglarski selbst auf. Die Räumlichkeiten seien ideal, sagt er. Wer Musik hören wolle, könne sich direkt nach vorne setzen oder stellen, wer sich lieber etwas zurückziehen und der Musik nur nebenbei lauschen wolle, finde auch einen Platz. Die Auswahl der Musik müsse aber auch passen, sagt Siglarski. „In Kneipen musst du etwas anderes bieten als bei Hochzeiten – da wird auch mal mitgesungen.“

 Ann-Kathrin Scholten trat hier beim Konzert „Musik gegen Mobbing“ auf. Demnächst macht sie auch im Fasskeller Musik.
Ann-Kathrin Scholten trat hier beim Konzert „Musik gegen Mobbing“ auf. Demnächst macht sie auch im Fasskeller Musik. © Gerd Hermann

Mit der Mischung der Künstler sind sie bislang zufrieden – mit der Resonanz auch. 60 bis 80 Menschen seien im Schnitt zu den Abenden mit Live-Musik gekommen – an einem Donnerstag in der kalten Jahreszeit, auch zu Karneval. Das sei locker das dreifache Publikum im Vergleich zu den Vorjahren, sagt Neuenhoff. „Eigentlich kommt die Sache so gut an, wir sind uns einig, dass wir das durchziehen wollen.“ Die nächsten Termine stehen fest. Eine weitere Idee wäre es, Live-Musik möglicherweise auch draußen anzubieten – bei sommerlichen Temperaturen im Biergarten.

Als nächstes tritt Mark Bennett aus Irland auf

  • Morgen, 21. März, gibt es zum fünften Mal Live-Musik im Fasskeller. Dann tritt ab 20.30 Uhr Sänger und Gitarrist Mark Bennett, in Irland geboren und nun wohnhaft in Wuppertal, auf – mit eigenen Werken sowie Folk, Pop und Rockkompositionen.
  • Weitere Termine sind Donnerstag, 4. und 18. April jeweils ab 20.30 Uhr. Am 18. April ist dann etwa Sängerin Ann-Kathrin Scholten aus Wesel im Fasskeller, Kornmarkt 17, zu Gast.
  • Der Eintritt zu den Musik-Abenden ist jeweils frei. Es geht während des Auftritts ein Hut herum, so dass freiwillige Spenden für die Künstler abgegeben werden können.